Dienstag, 31. März 2015

Tram aus Omas Zeiten eine Traumstadt.

Montag, der 30/03/2015 Tag1. 

Lissabons Hauptattraktion sind die alten Strassenbahnen auf den Linien 28E und 12. 

So wollte Andreas die Tour mit uns beginnen. 

Erstmal haben wir uns ein Tagesticket für die U-Bahn gekauft das kostet 6,25 €. Damit hat man schon gewonnen, denn damit kann auch die Trams und Elevadores benutzen. Das sind die Bahnen die am Seil den Berg hochfahren und den berühmten Elevador De Santa Justa - ein alter Fahrstuhl von 1902 den ein Schüler Gustav Eiffels gebaut hat. Dieser fährt in einer gusseisernen Konstruktion von der Unterstadt in die Oberstadt. Der älteste Elevador ist übrigens von 1884. 

Eine Fahrt mit der Tram kostet schon 2,85 € und eine Fahrt mit dem Elevador 3,60 €. Was die doofen Touristen brav zahlen - da ist man schnell über 6,25 € für das Tagesticket.  

Los sollte es an der U- Bahn Station 
Martim Moniz der Linha Verde gehen. Hier gibt es keine Nummern - die Linie heisst einfach Linie Grün. 

An der Tram Station stand schon eine lange Schlange. Die Fahrten sind sehr beliebt. 3 Bahnen und 30 Minuten später war es soweit - wir stiegen ein. 

Wir hatten Glück, dass wir ziemlich weit vorn waren als wir an die Reihe gekommen sind. So das wir genau die letzten 3 Sitzplätze ergattern konnten von den gerade mal 22 Plätzen. 

Die Fahrten sind der Hammer. Es geht bergauf, bergab durch superenge Gassen. Eine Herausforderung sind auch die Autos, die sich dicht  an den Schienen abstellen. Somit ist die Fahrt sehr ruppig. Die Bahnen sind aus den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts und es passen gerade mal 50 Leute rein. 

Geplant war ursprünglich den Berg hoch in die Altstadt zu fahren und dort unsere Tour zu beginnen. Dank Sitzplatz haben wir gleich eine Stadtrundfahrt gemacht durch die Stadt. Wir sind aber vor der Endhaltestelle ausgestiegen und haben  den kleinen schönen Park Jardim da Estrela besichtigt und sind der gegenüberliegenden gleichnamigen Basílica aufs Dach gestiegen. 

Das war ein entspannter Start für unseren Tag. Jetzt ging es zurück zur Alfama - die Altstadt. 

Wie erinnerten uns an eine kleine Bäckerei mit allerlei süßen Schweinereien. Die haben wir uns einpacken lassen und sind zu einem Aussichtspunkt gegangen.  Dort haben wir uns den Bauch mit Törtchen und Kuchen vollgestopft. 

Ein perfekter Ort zum Picknicken - die Stadt lag uns zu Füßen ebenso der Tejo Fluß und die "Golden Gate"-Brücke Ponte 25 de April. Diese wurde der originalen Brücke aus San Francisco nachempfunden und hat mit über 1 Kilometer länge eine stattliche Größe. 

Wir sind dann brav unserem Marco Polo von Kirche über Kathedrale, diversen Plätzen und Sehenswürdigkeiten gefolgt.  Es ist schon sehr spannend. Mal läßt man sich von den Touristenmassen treiben - wobei treiben hier ist immer ein Slow Move.  Dann wieder biegt man ab in eine der unzähligen Gassen und ist auf einmal alleine und geniest die Stille. Vergleichbares gibt es in keiner anderen Hauptstadt. 

Jetzt ging es zum zentralen Platz am Fluss in der Unterstadt Praça Do Comércio - der Stolz aller Lissabonner Plätze. Er ist gesäumt von prächtigen Gebäuden und Arkaden. 

In der Unterstadt sind die Straßen quadratisch praktisch gut angelegt das lag daran das man nach dem großen Erdbeben von 1755 die Unterstadt neu aufgebaut hat. Hier ist das Einkaufsviertel, wo keine Wünsche offen bleiben. Wir wollten jetzt mit dem zuvor erwähnten Fahrstuhl nach oben fahren die Menschenmassen hielten uns davon ab. 

Andreas hatte die Idee etwas weiter entfernt mit der Standseilbahn  die ja verwirrenderweise auch Elevador heisst hochzufahren. Die Idee war sehr gut. Es war leer und wir hatten einen Sitzplatz. 

Oben angekommen ist eine hübsche Grünanlage und wir konnten den Blick über die Stadt bei Sonnen Untergang mal in einer anderen Perspektive genießen. 

Wir erinnerten uns das hier irgendwo ein kleines altes Restaurant ist, wo wir beim letzten Besuch positiv überrascht wurden und jeden Abend dort gegessen hatten. Wir befürchteten das es das nicht mehr gibt, da die Besitzer - ein altes Ehepaar - nicht mehr die Jüngsten waren. 
Einen Straßennamen geschweige denn ein  Restaurantnamen hatten wir nicht mehr und es gibt hier eine Menge Gassen die parallel verlaufen und ziemlich gleich ausschauen. 

Nach der 2. Gasse standen wir davor.  Wow - es sah genau aus wie vorher. Das ist das Schöne  hier.  Es hat sich nichts verändert alles hat eine gewisse Beständigkeit. 

Zum Essen war es zu früh, also versuchten wir jetzt mit dem Fahrstuhl nach unten zu fahren. Der ist gar nicht so einfach zu finden da er sich hinter einer Baustelle befindet. 

Yuppie yeah kein Schwein war da keine Wartezeit - alles richtig gemacht. 

Wir bummelten hin und her und trafen uns mit einem Bekannten von Andreas. 

Den haben wir dann zum Essen eingeladen. Das war hilfreich da, unser Portugiesisch sehr begrenzt war. 

Leider war der unvergessliche Lachs aus so haben wir uns über portugiesische Sachen beraten lassen. 

Berthold hatte eine Wurst aus Vögeln gegessen. Die war schon sehr speziell. 

Anschließend tranken wir noch 2 Bier in 2 Kneipen und liefen zur historischen Tram die uns zurück nach Hause bringen soll. 

Es war 23:18 auf dem Fahrplan stand 23:20 fährt die letzte Bahn. Wir sind schon Glückskinder wir hatten einen tollen Tag immer einen Sitzplatz und haben alles richtig gemacht. 





Auf nach Lissabon - obdachlos.

Sonntag , der 29/03/2015 Ankunft

Der Beginn unseres 3 wöchigen Urlaubes durch Portugal und Spanien. 

Unsere lang ersehnte Rückkehr nach Lissabon startete mit einer Stunde Verspätung in Hannover es ging mit dem Airbus 220 und 162 Leuten und der portugiesischen TAP Airline nach Portugal. 

Die Airline ist noch staatlich. Man wollte sie verkaufen um den Staatshaushalt etwas zu sanieren, aber auf Grund der Preisvorstellungen gab es bisher keinen Käufer. 

Wir hatten uns schon auf pappige Sandwiches eingestellt oder das man alles was man verzehrt selbst bezahlen muß. Das ist ja mittlerweile Standart. 

Dem war nicht so - es gab ein Brötchen mit Butter eine Gemüse Lasagne und Birnenkompott. Die Getränke waren inklusive. 

Am Flughafen haben wir uns ein Taxi genommen da es schon nach Mitternacht war und Berthold längst in seinem Hostel erwartet wurde. 

Der Taxi Fahrer fuhr dann irgendwann falsch was Andreas gleich bemerkte und hielt irgendwann an und sagte wir sind da. 

Das passte aber nicht. Nachdem er falsch abgebogen war, haben wir mit unserem iNavi nachgeschaut, wo wir eigentlich langfahren. 

Er entschuldigte sich dann und fand schließlich das Ziel. 

Berthold stieg aus und wir wollten dann zu unserer Schlafgelegenheit. 

Wir haben den Taxi Fahrer gelotst da sich untere Unterkunft in der Nähe eines Industrie Gebietes befinden sollte und er selber dort noch nie war. 

Hier sah es etwas aus wie in einem Ghetto.  Wir standen vor der Tür und unserer Gastgeber den wir über Internet aufgetan haben. Wir fragen erst mal immer privat über den schwulen chat nach, ob wir unterkommen können, da wir privat dann auch gleich einheimischen Kontakt haben und immer gute Erfahrungen hatten und Freundschaften geschlossen haben. Unser Gastgeber in Lissabon  meinte dann wir wären falsch. Nach mehreren Wiederholungen hatten wir ein Photo des Straßennamen geschickte und seine Ortskennung laut Handy stimmte mit unserer überein. 

Dann kam eine SMS.  Er hatte gedacht Björn kommt allein. Mhhh also muss er uns doch gesehen haben und hier wohnen. 

Es half ja nichts - wir waren nicht erwünscht und überlegten was nun zu tun ist Nachts um 1:00 Uhr im Niemandsland. 

Wir riefen Berthold an und er meinte hier wäre noch ein Bett er läßt uns rein. 

Also Taxi angerufen und zurück zur Adresse von Bertholds Hostel. Vorher wurden wir noch angesprochen, ob wir Drogen bräuchten.  Das Taxi war auch noch an uns vorbeigefahren - aber der Dealer von von eben lotste es dann zu uns. Nette Drogenhändler hier :-)

Bertholds Schlafplatz war sehr klein und Andreas schlief mehr schlecht als recht in der Besucherritze des 2er-Bettes. 

Am morgen haben wir seinen Host erstmal angerufen uns entschuldigt das wie jetzt zu dritt sind und die Situation geschildert und nachgefragt ob er noch ein Zimmer hat. 

Er sagte nein er könnte aber noch ein Bett in das winzige Zimmer stellen für nur 10 Euro mehr für uns beide. Für noch 2 Nächte reichte uns das aber, da wir ja bald mit einem Wohnwagen unterwegs sind. So können wir ja schon mal üben. 

Irgendwie kommen wir ja immer zurecht und das ist allemal spannender als ein 08/15-Hotel wie in jeder Stadt. 

Von meinem iPod gesendet