Sonntag, 19. August 2012

Manchester Tag 4

Die Party am Freitag ging sehr lange, so dass wir bis mittags durchgeschlafen hatten. Dann ging es in die Stadt und wir haben uns ein englisches Frühstück gegönnt - im gleichen Laden wie die Tage zuvor. Normalerweise probieren wir ja gerne mal was Neues aus. aber bei der englischen Küche, gerade beim Frühstück, wollten wir kein Risiko eingehen. Der Laden am Bahnhof war sehr gut, die Bedienung supernett und es wurde alles frisch zubereitet. Allerdings, dass hatten wir auch schon in London festgestellt, sollte man die Würstchen nicht essen! Die schmecken nach Sägespäne und Kleister. wir glauben die sind zu 98 % aus Holz und 2% aus Kleister. Danach haben wir weiter die Stadt erkundet und abends war wieder ausgehen angesagt.

Hier ein paar Impressionen:



Wir waren dabei - die olympische Flamme wurde durch Manchester getragen.





 Alan Turing - Homosexueller Physiker und Informatiker. 
Hat im zweiten Weltkrieg den Code der Enigma geknackt. 
Lesenwerte Info: http://de.wikipedia.org/wiki/Alan_Turing







Pop-Konzert in der Manchester-Kathedrale






Manchester Tag 3

Es ist Wochenende! Wir haben Freitag und haben es erstmal ruhig angehen lassen. Am Wochenende ist ja eher das Nachtausgeh-Spaßprogramm angesagt. Nach einem englischen Frühstück und Dauerregen sind wir etwas vom Straßenbahnnetz abgefahren.




Man fährt im Innenstadtbereich straßenbündig, während man außerhalb teilweise alte Eisenbahnstrecken benutzt. Vorrangschaltung gibt es wohl keine - man steht ziemlich oft an Ampeln herum. Die ersten Bahnen fahren gegen 5:00 Uhr morgens um 0:00 Uhr ist dann auch schon Schluss. Am Sonntag wird gegen 8:00 Uhr erst angefangen und um 23:00 Uhr ist bereits wieder Schluss. Die Züge sind auch nicht sonderlich voll, meist wird mit Einzelwagen gefahren.Wie gut haben wir es doch in Hannover. Nachtverkehr am Wochenende gibt es übrigens auch nicht. Man baut allerdings wie verrückt die Strecken aus. Alleine dieses Jahr gibt es drei neue Strecken! Wenn man hier eine vernünftige Preispolitik hätte, würde das bestimmt ein Erfolg werden. Hier macht ja jeder Busbetrieb seine eigenen Tarife und so auch die Tram. Apropos Bus: Wo wir wohnen gibt es keine Tram, so das wir jeden Tag mit dem Doppeldecker fahren. Hier wird beim Ein- und Aussteigen durch den einzigen Zugang beim Fahrer immer freundlich Guten Tag, Auf Wiedersehen oder Dankeschön gesagt.



Also zurück zur Stadt. Der Regen hat mittlerweile etwas nachgelassen und wir haben die einzelnen Viertel in der Stadt durchwandert. Die Stadt ist sehr kontrastreich; einerseits gibt eshochmoderne Wolkenkratzer und Glaspaläste, dann wieder kleine schmale Gassen die eher an Chicago der 20er erinnern. Das Rathaus ist sehr schön, auch von innen. Es gibt aber auch Ecken, wo Häuser nicht mehr bewohnt sind und sich die Natur ihren Platz zurückholt - wo Bäume aus den Fassaden und Dächern wachsen und immer wieder begegnen einen alte typische englische Pubs.




Manchester Tag 2

Das Wetter ist wie angekündigt etwas bescheidener - es ist bewölkt, bleibt aber den Rest des Tages recht warm und einigermaßen trocken. Heute fahren wir mit der Tram nach Salford Quays. Das ist das ehemalige Hafengebiet Manchesters, welches in den 80ern abgerissen wurde und durch Wohnanlagen und Bürogebäude ersetzt wurde. Es befinden sich einige architektonisch sehr reizvolle Gebäude dort, wie das Imperial War Museum und das Medien Zentrum der BBC. Für alle Fußballfans ist das Manchester United Stadion auch gleich um die Ecke.




Anschließend ging es zurück in die Stadt. Wir sind dann etwas hin- und hergelaufen und haben uns im Gay Village ein paar Bieren hingegeben.



Abends wurden wir bekocht - es gab selbstgekochtes mexikanisches Essen von unseren Gastgebern und „Schwanzkuchen“ – wer jetzt unanständiges denkt, liegt richtig. Man glaubt gar nicht, was es alles für Kuchenformen auf der Welt gibt…


Unser Gastgeber wohnt in einer WG die unterschiedlicher nicht sein kann. Er ist Punk und lächelt die ganze Zeit und interessiert sich einfach für alles. Einer seiner Mitbewohner ist ein sehr kleiner, dicklicher Amerikaner aus San Francisco, der seit 10 Jahren in Manchester lebt. Der Dritte im Haus hat lockige Haare und ist eher der Typ Cambridge-Student und spricht sehr gut deutsch, da er in Jena und Erfurt jeweils für ein Jahr studiert hat. Apropos Essen: Gekocht wird hier jeden Abend und zwar sehr lecker! Es gab vorgestern selbstgemachte Pastete und Salat.

Manchester Tag 1

Heute ist unser Hochzeitstag und laut Wetter soll es der einzige ohne Regen für den Rest des Urlaubes werden.



Normalerweise ist Stadturlaub ja immer von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten zu sprinten um möglichst viel zu erleben. Das sind aber auch die Riesestädte und man möchte ja viel sehen. Dieser Urlaub ist so ganz anders: Manchester ist so groß wie Hannover und hat ca. 450.000 Einwohner und wir lassen uns einfach treiben. Zuerst einmal hieß es, sich die Wochenkarte für den Bus und die Tram zu besorgen. Das war gar nicht so einfach, deshalb sind wir direkt zur zentralen Nahverkehrsverkaufsstelle am Picadilly Gardens gegangen. Das ist hier sozusagen der Kröpcke von Manchester, nur das es hier auch viel grün gibt und ein schöner Brunnen zum verweilen einlädt. „Eine Woche bitte Bus und Bahn.“ „Oh, Sie müssen erst ein Passbild haben!“ Glücklicherweise stand der Fotoautomat gleich im Geschäft. Eine Woche fahren kostet £31 und noch einmal die £5 fürs Foto, macht beim jetzigen Kurs 44 € - wohl gemerkt eine Wochen- und nicht Monatskarte! DerZug ist da übrigens nicht dabei, denn das hätte noch mehr gekostet. Nun endlich ab bis zur Station Coornbrock, den Beginn unseres Ausfluges.

Wir spazieren heute am Kanal entlang und das ist auch mein TIPP für Manchester: Der Kanal zieht sich durch die ganze Stadt und der Abschnitt Coornbrock zum Zentrum ist der Tollste!




Es geht vorbei an alten Speichern, modernen Wohnhäuser und die Hochhäuser gehen auch echt in Schick - nicht so wie Roderbruch. Es gibt alte Viadukte aus Viktorianischer Zeit und immer wieder geht es auf und ab, um über und unter Brücken langzugehen. Straßen überquert man keine. Menschen Angeln,. Joggen uns Spazieren entlang des Kanals. Einen „Heavy Metal'er“ auf einem Boot haben wir gefragt, wie sich das mit den Booten verhält, da sie sehr schmal sind.
Das hat mit der Breite der sehr alten Kanäle zu tun. Der Metal'er ist Aussteiger und lebt auf dem Boot, seinem Hausboot sozusagen. Es ist mit Piratenflagge, Sonnenkollektor auf dem Dach und Kräuterzüchtung ausgestattet.Er fährt, wann immer er will und Lust hat, immer weiter von Ort zu Ort und von Stadt zu Stadt. Es gibt in der Stadt zahlreiche Schleusen, die alle immer von Hand betrieben werden müssen - ein schönes Schauspiel.

Der Kanal geht auch an der Canal Street vorbei - eine kleine Straße im „Gayvillage“. Dieser Stadtteil heisst tatsächlich „Gayvillage“ und steht so im Stadtplan drin – und wo Gay draufsteht, ist auch gay drin: hier hat „Mann“ dann Bar an Bar und es ist das Ausgehviertel für die Schwulen.


Das Leben kann so schön sein: draußen sitzen am Kanal, Bier trinken und verrückte Engländer beobachten. Frauen mit Glatze, Typen Kleidergröße Null „Vicky Polands“ (siehe „Little Brittain“) und dicke Engländerinnen die aussehen wie Beth Dito. Nach dem Bier sind wir nach Hause und haben uns etwas ausgeruht um dann nochmals am Abend durch die Szene zu wandern. Es war ein sehr toller entspannender Tag.

Mittwoch, 8. August 2012

Hamburgs Regenbogen bei viel Sonne und ein bisschen Regen

Hamburgs Regenbogen zog diesmal durch die Straßen. Wie jedes Jahr versuchen wir beim Hamburger CSD dabei zu sein - norddeutsch bodenständig und kein Karneval! Na gut - ein paar Transen, ein paar Pompons dürfen trotzdem dabei sein :-)

Mit Freunden liefen wir mit und mittendrin gab es einen heftigen Schauer - wir waren nass bis auf die Knochen! Aber es war warm und so konnten wir weiter mitlaufen und waren bis zum Ende auch wieder halbwegs trocken.




CSD ist das Eine. Hamburg will aber auch erkundet werden und so machen wir uns wieder einmal auf mit der 62'er Fähre das Hafenbecken zu durchstreifen; zu Fuß durch den alten Elbtunnel; relaxen auf der anderen Elbseite; Hafencity samt Literaturvortrag und beim Esssen in 50m freihängend zuschauend. Hamburg zeigte sich von seiner besten Seite - dass können wir ja auch verlangen, denn wir tun das ja auch immer :-)




Sonntag war nochmal Seightseeing angesagt. Erneut fahren wir nach Wedel zur Schiffsbegrüßungsanlage. Diesmal ist sie wenigstens offen - aber ein Schiff will sich nicht blicken lassen. 2h warten wollten wir dann auch nicht, also auf in den Jenisch-Park. Klein, fein - aber als Hannover-Grün-Verwöhnter dann doch nix spannendes.

Völlig fertig ging es dann nachmittags zurück in die Heimat. Schön war's!