Dienstag, 2. Dezember 2014

Rückflug

Dienstag, der 02/12/2014.

Um 7:45 Uhr sollte der Wecker klingeln. Ich war allerdings schon eine Stunde früher wach und konnte perdu nicht mehr einschlafen.

Um 8:30 Uhr habe ich mit meinem Gastgeber die Wohnung verlassen er ging zum Sport und ich zum Flughafen.

Ich habe mir ein Ticket für die letzte Fahrt mit der Metro gekauft. Der Flughafen ist eine Sonderzone somit hat die einfache Fahrt 5 Euro gekostet.

Zuerst ging es mit der Linie 1 bis Cuatro Caminos auf dem Weg dorthin lag eine Geisterstation (Chamberí)
Ich konnte sie während der Fahrt im Tunnel sehen.

Da die Linie 1 sehr hoch in der Umsteigestation über die ich gestern schon berichtete anhält und ich schweres Gebäck habe entschied ich mich für die Rolltreppe. Ich mußte 4 Rolltreppen und eine feste Treppe benutzen bis ich wieder ganz unten war. Danach ging es eine Station mit der Ringlinie 6 mit einem sehr alten Fahrzeug. Normalerweise gibt es so ein "Ding Ding"-Signal und ein Blinklicht oberhalb der Türen  bevor sie schließen. Bei dieser Bahn wird gepfiffen - es hört sich ein bisschen an wie eine Panflöte. Während man bei den moderneren Bahnen über Knopfdruck oder Hebel die Türen öffnet, gibt's hier sowas nicht. Alle Türen öffnen und sie sehen so aus wie die Subway in NYC.

Am Flughafen mus vor dem Verlassen der Station der Fahrschein in die Schranke damit sich die Türen öffnen. Das gibt es bei anderen Metro Stationen nicht. Damit wird wohl sichergestellt das man auch ja das Ticket für 5 Euro und nicht die normale Einzelfahrt für 2 Euro kauft.

Apropos Schranke: Bei der S-Bahn hatte ich auch eine Schranke, aber nur mein normales DB Fernverkehrs Ticket. Das paßte da natürlich nicht rein. Ich berichtete ja, dass ich damit die S-Bahn zur Weiterfahrt benutzen darf. Am Vodaphone Sol Platz wo ich ausgestiegen bin war Personal die Dame schaute sich das Ticket genau an und öffnete die Tür und lies mich passieren.

Am Flughafen war auch wieder der Mann, der mir bei der Ankunft mein 3 Zonen Ticket ausreden wollte, weil es ja so teuer war. Hätte ich mal auf ihn gehört! Den ersten Tag hatte ich es ja nicht benutzt. Ich sagte Tschüss und das ich eine schöne Zeit hatte. Er fragte noch ob ich den die Tram gesehen hatte ich sagte ja und bin von dannen.

Insgesamt hat mir der Nahverkehr dann doch 43,80 Euro gekostet. Für 4 Tage Madrid wobei ich an 2 Tagen jeweils nur eine einfache Fahrt gekauft hatte.

Der Zug Santiago de Compostela und zurück hat mit 108,40 Euro zu Buche geschlagen und der Flug auch noch einmal mit 127,51 Euro. Somit haben die Reisekosten 270,71 Euro betragen. Insgesamt  ging das eigentlich.

Jetzt sitze ich am Gate K62 und warte auf meinen Flug 3694 um auf Platz 4F Platz zu nehmen.

Hannover ich komme :-)))). ❤❤






Montag, 1. Dezember 2014

Zurück nach Madrid Kuriositäten. Nahverkehr.

Montag, der 01/12/2014

Es war eine unvergessliche Zeit in Santiago de Compostela.

Javier konnte mir sehr viel erzählen. Zum Beispiel, dass die Schnellzüge Hybrid Züge sind. Sie fahren mit Strom wo er schon vorhanden ist und mit Diesel auf den anderen Strecken.

Auf der Strecke von Madrid gibt es bisher nur auf dem ersten und letzten Abschnitt Strom. In Medina del Campo wechselte der Strom von 3000 auf 25000 Volt die Züge sind ja Multitasking fähig. Wie schon erwähnt wird aber kräftig gebaut. Die Strecke soll in 2 Jahren komplett umgebaut sein. Dadurch halbiert sich fast die Fahrzeit, da dann alles auf Hochgeschwindigkeit ausgelegt ist.

Außerdem wußte er zu berichten, dass der Fluß in Madrid mit den tollen Grünanlagen vor der Verschönerung kein Ufer hatte. Beidseitig vom Fluß waren breite Hauptstraßen ohne Flair.
Ich habe noch einen alten Stadtplan von Madrid - das stimmt alles nur Straßen. Die Straßen hat man nun unter die Erde verlegt und den dadurch gewonnen Platz in die wunderschöne Parkanlage umgebaut.

Ich fragte ihn was Santiago de Compostela heißt. Es gibt ja so tolle Namen Villa Nova i la Geltru - also „neue Stadt am Fluß Geltru“. Hier sind es einfach nur 2 Namen weil es mal 2 Städte waren.

Danilo wiederum berichtete mir das der Fluß aus Madrid in den Tejo Fluß mündet der fliesst durch Lissabon dem Ziel unserer nächsten Reise und weiter in den Atlantik. Somit schließt sich der Kreis.

Ich sitze gerade im Zug A 4084
Wagen 5 und habe wieder den Platz 3B.
Dieses mal ist es voller. Keine freie Sitzplatzwahl.

An der ersten Station Ourense hatten wir knapp 10 Minuten Aufenthalt. Einige stiegen aus um eine zu Rauchen und der Zug Schaffner erzählte, dass die Türen geschlossen werden und dann wieder geöffnet. Ich verstand das natürlich nicht wegen mangelnder Spanisch Kenntnisse. Ich fragte einen Fahrgast was der Schaffner meinte er konnte es mir übersetzten. Der Grund war, dass ein anderer Zug angekuppelt hat. Jetzt sind wir wieder ein Langzug und es wurden wieder Kopfhörer für das Fernsehprogramm verteilt.
Es lief ein toller Film mit einem jungen der alleine durch Amerika reist und allerlei Abenteuer erlebt leider nur in Spanisch ich hoffe ich bekomme raus was das für ein Film ist.
(Nachtrag: Der Film heisst „Die Karte meiner Träume“ und ist sehr zu empfehlen!)

Quiz wer findet es raus.

Danach kam noch ein Film interessanterweise waren beides französische Produktionen.

Auf der Zugfahrt habe ich über 50 Tunnels passiert. Auf dem alten Teil der Strecke fuhren wir meist 99 km/h. Der Zug ist gut isoliert vom Gefühl her dachte ich wir fahren 60 km/h.

Unterwegs wurde eine Station angesagt - der Zug hatte aber nicht angehalten sondern ist durchgefahren.
Warum keine Ahnung. Vielleicht weil man den Schnellzug vorher reservieren muß und keiner dort ein und aussteigen wollte. Später wiederholte sich das noch neunmal evtl. wurden ja auch nur die falschen Daten eingetippt.

Am Ende der Fahrt kam noch eine Durchsage das die Tickets vom Fernverkehr auch im Nahverkehr gültig sind und es gibt keine Stufe so wie bei uns zwischen Zug und Bahnsteig.

Die Landschaft wechselte von hügelig und bewaldet auf flach fast ohne Vegetation. Dann kamen Berge die gelb waren. Bis hin zu Schnee auf den Spitzen. Obwohl es draußen 17 Grad war.  
Teilweise fühlte ich mich an unsere Tour durch Amerika erinnert.

In Madrid angekommen habe ich das Angebot genutzt und bin statt 11 Stationen mit der U-Bahn nur 2 Stationen mit der S-Bahn (Cercanías) bis Sol Gefahren. Dann umgestiegen und eine Station mit der U-Bahn. Trotz Umstieg war ich viel schneller.
Die Eisenbahn fährt hier übrigens richtig im Rechtsverkehr.

Nachdem ich meine Tasche weggebracht habe bin ich noch einmal los.

Zuerst habe ich ein bisschen die U-Bahn erkundet.
Zum Beispiel heißt die Linie 2 O2. Ich hatte mich schon gewundert. Auch die Station am zentralen Platz. Heisst nicht nur Sol sondern Vodaphone Sol. Ok da hat man sich wohl kaufen lassen eine ganze Linie und den zentralen Platz mit U-Bahn und S-Bahn Knoten. Der Kapitalismus lässt Grüßen.

Dann bin ich zum Knotenpunkt Cuatro Caminos  gefahren. Hier soll die tiefste U-Bahnstation sein speziell der Bahnsteig der Linie 6 mit -48 Meter.
Ok einmal rauf zur Straße ich kam aus einer anderen Linie und dann alles runterlaufen. Sage und schreibe 261 Stufen ging es bergab - Wow.
Madrid hat übrigens nach London das 2. größte Metronetz in Europa. Mit einer Länge von 291 km und 289 Stationen. Hannover hat immerhin ca. 120 km und 198 Stationen. Madrid hat 3 Millionen Einwohner mit drumherum gesamt 5 Millionen. Hannover „nur“ 520.000 mit drumherum 1.1 Millionen.
Dann sollte es noch die Linie R sein - die einzige Buchstaben Linie.
Die zu fahren kann keine Freude sein. Sie besteht sage und schreibe aus 2 Stationen. Losfahren anhalten zurückfahren usw. Das müssen ja 50 Runden am Tag sein!
Wenn eine Station in der Kurve lieg, gibt es die Durchsage Achtung die Station liegt in einer „Curva“.
Öfter habe ich auch beobachtet, dass die Fahrer wenn noch jemand angerannt kommt den Tür schließen Prozess abbrechen und die angelaufenen Fahrgäste noch mitnehmen.

Anschließend habe ich mich treiben lassen bin noch etwas durch die Innenstadt gegangen die verhältnismäßig leer war. Montag ist wohl Entspannungstag und die meisten Touristen sind weg.
Danach habe ich gezielt Grünanlagen aufgesucht. Bin noch einmal zum Fluß gegangen - Vis a vis vom Schloss habe ich mir ein San Miquel gekönnt mit 5,4 %.
Dabei fuhr die Motorrad-Polizei vorbei und schaute etwas skeptisch hielt aber nicht an.

Zwischen den Stationen Latina Linie 5 und Lavapiés Linie 3 liegt das alternative Viertel. Ich hätte an jeder Ecke Drogen kaufen können. Hier habe ich mein letztes Abendmahl in Madrid verspeist es gab noch einmal Pollo für günstige 5 Euro.
Das habe ich mir redlich verdient. Ich bin im Zickzack hin und her gelaufen bis ich mich entscheiden konnte.

Auf dem Nachhauseweg  bin ich noch einmal durch das Schwulen Viertel gelaufen das liegt nah bei meiner Unterkunft. Das ist nicht meine Welt.
Einer toller eingebildeter und "schöner" als der Andere. Alles Trutschen mit dem gleichen Bartwuchs. Die sahen alle geklont aus. Langweeeeilig.

Sonntag, 30. November 2014

Santiago di Compostela. Worlds end. Tag 4

Sonntag, der 30/11/2014.

Ich habe super geschlafen - über 8 Stunden. Die Sonne scheint und alles ist prima. Wir haben eine Kleinigkeit gefrühstückt und dann wollte Javier mit mir raus aufs Land fahren und die Gegend zeigen.

Die Gegend hier ist sehr hügelig und alles ist grün. Eine Pflanze viel mir besonders auf. Ich fragte was das für eine Pflanze ist - ich kenne die Blätter nicht. Es war Eukalyptus und die Bäume sind halt immer Grün. Ansonsten war es landschaftlich ein bisschen wie in Skandinavien.

Überall waren kleine Dörfer mit so winzigen Steinhäusern. Das hatte ich noch nie gesehen das sind Korn Speicher. Dort kommen die Maiskolben etc. rein um sie zu lagern damit kein Ungeziefer sie auffrisst.

Die Landschaft änderte sich immer wieder. Teilweise ging es richtig hoch und es lagen Berge mit Felsen vor einem. Dann wiederum befand man sich in einem Tal mit Wasser und Häfen. Das waren aber keine Flüsse  die ins Meer mündeten sondern Fjorde.
Das paßt ja wieder zu Skandinavien.

An einem Fjord sind wir abgebogen um ihn zu folgen. Am Ende des Fjords war es  traumhaft - ein Wasserfall mit dem Namen Ezaro aus dem Fluss Xallas ergoss sich. Auch das hatte ich hier so nicht erwartet.  Es ist der größte Wasserfall in Galizien. So heißt die Gegend hier. Die meisten Leute sprechen auch ihre eigene Sprache Galizisch - das ist eher an Portugiesisch als an Spanien angelehnt.  


Wir saßen vor dem Wasserfall, die Sonne scheinte und ich fühlte mich wie ein Glückskind.
Es waren traumhafte 18 Celsius.

Das sollte es aber nicht gewesen sein. Wir sind weiter bergauf bergab immer an einem anderen Fjord entlang  gefahren und haben in einem kleinen Dorf gestoppt um etwas zu essen und zu trinken. Ich wollte die Paella probieren, aber Javier hat mir abgeraten. Ich nahm dann Pollo das ist sowas wie Broiler und in Spanien sehr geliebt.
Anschließend ging die Fahrt weiter bis zu einem Leuchtturm.

Unterwegs begegneten uns immer wieder Pilger.

Da wir keine Autokarte haben auf der ich verfolgen konnte wo wir sind, fragte ich ob das jetzt der Nordwestlichste Punkt Spaniens ist.

Das war es nicht, aber der westlichste Punkt (Finisterre) auf dem europäischen Festland. Wow somit habe ich dieses Jahr schon 2 Superlative kennen gelernt den nördlichsten (Nordkap) und nun den westlichsten Punkt Europas.

Zurück sind wir dann auf direktem Weg.
Zuhause haben wir dann etwas relaxed um dann um 21:00 Uhr Abendbrot zu essen. Hier ticken die Uhren halt etwas anders.

Leider muß ich morgen früh wieder weg. Ich hatte eine tolle, aber mit 2 Tagen, viel zu kurze Zeit. Einen besseren Gastgeber kann man kaum haben. Er hat mir so tolle Sachen gezeigt, weiss bestens über alles Bescheid von der Landschaft bis zur Geschichte und hat ein sehr gutes Händchen für tolle Spanische Küche.
Apropos Küche.
Never change a winning team.
Wir sind noch einmal in das Restaurant von gestern gegangen. Es war wieder eine Top Qualität.
Ich komme zurück dieses mal mit meinem Mann wir sind herzlich Willkommen.






















Samstag, 29. November 2014

Von Madrid nach Santiago de Compostela Tag 3

Samstag, der 29/11/2014.

Ich bin ja immer panisch, dass ich verschlafe. Ich habe in meinem iPod 3 Wecker gestellt und ich habe noch einen normalen Wecker mitgenommen.

7:40 Uhr sollte der Wecker im  iPod klingeln. Das hörte ich aber nicht, da ich eins von den Kopfkissen drauf geschmissen hatte in der Nacht.
Gut das ich noch den anderen Wecker mit hatte. Schnell anziehen und ab zur Metro mein Zug fährt ja schon um 8:45 Uhr. Die Metro kam auch gleich Samstag morgens fährt sie im 10 Minuten Takt. Die Linie 1 brachte mich in 11 Stationen Umstiegsfrei zum Bahnhof Chamartin.
Wenn man sich wundert das ich hier immer über so viele Bahnhöfe schreibe - das ist nicht wie in Deutschland einen Hauptbahnhof. Hier gibt es immer mehrere Bahnhöfe für den Fern Reiseverkehr. Das ist wie in Paris je nach Himmelsrichtung mehr oder weniger.

Ich war dann um 8:30 Uhr am Bahnhof angekommen. Da die Metro wie erwähnt nur aller 10 Minuten fährt hätte ich sie auch nicht verpassen dürfen, denn dann wäre meine Eisenbahn wohl ohne mich gefahren.

Die Metro Station gleicht einer Kathedrale mit einem Licht-Wasserfall. Es halten dort die Metro Linien 1 und 10 direkt übereinander. Es ist viergleisig je Ebene ausgebaut also hat man noch die Option 2 weitere Linien einzufügen.

Am Eisenbahn Bahnhof angekommen habe ich mich erstmal einmal orientiert wo mein Zug fährt. Auf Gleis 16 meiner Glückszahl ich glaube es gab insgesamt 20 Gleise.

Zug A (Alvia) 4085 Wagen 7 Platz 3B. 

Man musste schon vor dem einsteigen durch eine Ticket Kontrolle. Die Frau gab dann meine Ticketnummer  ein und einen Stempel als ok. Ich hatte eine in Deutschland gekaufte Fahrkarte. Anschließend wurde das Gepäck wie am Flughafen durchleuchtet.

Ich hatte Wagen 7 die Nummern gingen aber aufwärts das paßte nich, da es bei Wagen 10 startete.
Ich sah dann das der Zug wie teilweise bei unseren ICEs aus 2 Zügen bestand die gekuppelt sind. 

Der Triebkopf  läuft hier sehr spitz zu. Es dominieren im Inneren die Farben Blau und Grün. Es ist alles sehr sauber und superwarm. Die Spanier sitzen alle langärmlig rum. Ich bin froh, dass ich ein T- Shirt  anhabe. Kurz nach der Abfahrt kam Personal und fragte ob man einen Kopfhörer möchte. Es gab Musik und an der Decke Monitore wo Filme liefen.

Wir sind gerade keine 1 Minute unterwegs da sah ich in der ferne Berge mit Schnee.
Abgefahren - den ersten Schnee in diesem Winter sah ich in Spanien.

Nach 15 Minuten sind wir im Tunnel den kompletten Berg durchgefahren - danach kam Nebel.

Landschaftlich ist um Madrid alles sehr Grün mit Wiesen und einer Art Pinien-Wäldern.

Am Bahnhof von Medina del Campo sind wir reingefahren und rückwärts wieder raus.

Der Zug war nicht sehr voll ich habe mich umgesetzt in eine leere 4er Sitzgruppe da ich wiederum auf meinem 2 er Platz einen Nachbar hatte.

Das hatte den Zug Kontrolleur etwas aus dem Konzept gebracht. Der läuft hier mit einer Liste rum wo drin steht welche Plätze belegt sein müssen.
Ich stellte mich doof und blieb sitzen. Falls noch jemand kommt, denen die Sitzplätze zustehen gehe ich natürlich auf meinen vorgesehen Platz.

Bei meiner Nachbar 4er Gruppe hatte sich ein Paar  nach der Ansprache vom Schaffner zurück zu ihren zugeteilten Plätzen begeben.

Nach dem Bahnhof Median del Campo war Schluß mit der High-Speed Strecke die wir übrigens mit 240 km/h befahren sind. Jetzt wackelte, ruckelte, zuckelte und klapperte es bei Tempo 140 km/h.

Unterwegs sah man  immer mal wieder, dass die Strecke ausgebaut wird und neue Trassen und Tunnels entstehen. Zurzeit fahren wir mit Diesel. Man sieht aber auch schon die Strommasten für die Elektrifizierung. 

Wenn man mit dem Zug  Santiago di Compostela anfährt, sieht das erstmal sehr trostlos aus. Lauter mehrstöckige Blöcke und auch nicht gerade auf dem Stand der Zeit.

Mein Gastgeber hat mich mit dem Auto abgeholt. Das war auch ganz gut, denn er lebt etwas auswärts und der Nahverkehr besteht hier nur aus Bussen. Ich hatte mein eigenes Schlafzimmer mit eigener Toilette was für ein Luxus. Sein Partner kam dann auch - die Beiden leben seit knapp 20 Jahren zusammen.

Javier wollte mir nun die Stadt zeigen, die ja weltbekannt ist für den Jakobsweg  der hier an der Kathedrale endet.

Wow ich hatte ja vorher den langweiligen Einheitsbrei der Häuser beschrieben. Zwischen alle dem gab es eine richtige Altstadt und die war klasse! Es sah alles aus wie im Mittelalter. Kleine Gassen, große und kleine Plätze vom Mini-Haus bis zu Palästen. Ich war zur Abwechslung mal froh, dass ich jemanden hatte der mir alles zeigte. Hier kann man sich leicht verlaufen. Die Kathedrale war fantastisch und reich ausgeschmückt.

Das allerallerallertollste war aber, dass Javier selbst mir die ganzen Details und die Geschichte erklärt hat. Das hat er perfekt anschaulich und vor allem zu keiner Zeit Dröge gemacht. Ich hatte ja schon viele Führungen davon auch schon sehr langweilige und das waren Profis.

Er wußte auch über die ganzen anderen Paläste zu berichten wie das mit den Pilgern, Nonnen und Mönchen alles so funktioniert. Ein Multi Talent.

Respekt vor jemanden, der einfach nur Spaß hat seine Stadt zu zeigen.

Anschließend sind wir auf meinen Wunsch in einen alten Park spazieren gegangen. Hier ist noch recht viel Grün es gibt sehr alte Bäume und Alleen. 

Madrid war da schon weiter mit der Jahreszeit. Vom Gefühl ist hier September und es wird noch später dunkel. In Madrid schrieb ich ja, dass es um 18:00 Uhr dunkel ist. Hier erst um 19:00 Uhr liegt ja westlicher. Somit habe ich ja richtig profitiert - mehr Licht und Temperatur! Schade das wir Menschen das nicht zwischen speichern können.

Zum Abendbrot ging es in eine kleine Bar hier bei den Beiden außerhalb vor Ort. So mag ich das - nur Einheimische und lokales Publikum man bekommt etwas von der Mentalität mit.
Wir sind 21:30 Uhr zum Essen gegangen. Meine Gastgeber meinten das ist noch früh. Das Lokal allerdings war schon recht voll und wir mussten am Tresen warten. Wir bestellten ein Bier und bekamen dazu schon einmal als Begrüßung  ein ordentliches Stück Tortilla. Die Beiden bestellten dann für uns.  Die Wahl war perfekt - Salami, Schinken, Käse auf einer Platte das können die Spanier richtig gut da sind sie Weltmeister. Dazu gab es noch Bällchen mit Fleischfüllung, selbst gemachte Pommes und gebratenes Schweinesteak. Es gab nix zu bemängeln alles perfekt! Die Leute sind sehr freundlich. Das Lokal würde ich sofort nach Hannover importieren.
Um 22:30 Uhr waren wie fertig und sind gegangen. Da standen immer noch die Leute und warteten auf Sitzplätze.

Ein perfekter Tag in Santiago war zu Ende.

















Dienstag, 18. November 2014

Andreas allein: Spanien Tag 2

Freitag, der 18/11/2014.
Madrid Tag 2.

Nach einem kleinen Baquette Frühstück bei Danilo bin ich die andere Seite der Gran Via entlang gelaufen zum Plaza de la Cibeles. Hier stehen einige riesige Jugendstil Häuser - einfach bombastisch. Die Visitenkarte der Stadt.

Ich bin dann die Po del Prado hinunter - einer breiten Hauptstraße aber mit einer parkähnlichen Allee in der Mitte die gerade umgebaut wird. Sehr schön alles.

Am Ende der Allee befindet sich der Bahnhof Estacion de Atocha. Der Bahnhof hat leider traurige Berühmtheit auf Grund eines Terroranschlages erlangt. Er ist ein imposantes rot geklinkertes  Backsteingebäude. Das besondere hier: in der Empfangshalle fühlt man sich wie in einem Gewächshaus alles ist begrünt,  Palmen wachsen und Fische und Schildkröten schwimmen in einem Teich. Wo kann das warten auf einen Zug schöner sein als hier.

Danach ging es Kreuz und quer durch die Innenstadt um die Sachen von gestern Abend noch einmal bei Tageslicht zu erkunden.

Jetzt war ich etwas platt und es regnet schon den ganzen Tag so das ich nun endlich mal meine 3-Zonen Fahrkarte für die Straßenbahn nutzen möchte.

Ich entschied mich zuerst für die Linie 2. Die beginnt an der Metro Station -so heißt die U-bahn hier- Colonia Jardin.

Es waren zwar nur 13 Stationen, eine Runde hat aber fast 1 Stunde gedauert.
Bei der Tram gab es immer wieder Tunnel Strecken das wird richtig Geld gekostet haben nur leider ist es total dämlich umgesetzt worden.

Es gibt superenge Kurven und Gleisbögen im Tunnel wo die Bahn nur mit 10 km/h fahren darf. Es gab auch öfter Geschwindigkeitsbegrenzungen von  30 km/h. Das Schnellste was gefahren wurde war aber nur auf einem Stück - dort galt 65 km/h. Hier hätte man gerne noch etwas mehr Geld in die Hand nehmen sollen und es gleich richtig machen.
Auf die Tram Linie 3 die an der gleichen Ausgangsstation beginnt hatte ich nun keine Lust mehr.
Es wird mit Einzelwagen gefahren und zur Roush Hour war die Kiste rappelvoll.
Die erste Bahn fährt vom Endpunkt um 6:00 Uhr los wie bei der U-Bahn vorher tut sich hier überhaupt nichts und die letzten Bahnen beider Systeme fahren ein letztes mal 1:30 am Endpunkt ab.
Der dichteste Takt bei der Tram ist 6 Minuten ab 22:00 Uhr nur noch halbstündig.
Da braucht sich kein Hannoveraner mehr zu beschweren.

Nun wollte ich wie angekündigt den Fluß erkunden.

Dabei viel mir eine Seilbahn auf. Ich zwitschte um und wollte einmal eine Runde mit fahren. Das hieß erst einmal Kreuz und Queer auf und ab laufen um die Station zu finden. 
Die ganze Konstruktion ist schon ziemlich in die Jahre gekommen
Sie war so vorbereitet, dass 2 Seilbahnen parallel fahren könnten es ist aber nur eine ausgeführt worden.

Es war auch nix los. Eine Runde gabs für 6 Euro. Der Endpunkt war auf einem Berg in einem Park. Es wurde hier alles auf Familien und Kinder ausgelegt mit Restaurant und Spielautomaten ziemlich Kitschig. Gefühlt wurde aber seit 20 Jahren nicht mehr investiert.
Nicht weit von hier war der Freizeit Park mit Achterbahnen etc der machte auch nicht gerade einen einladenden Eindruck.

Nachdem ich meine Runde beendet hatte, bin ich durch einen sehr schönen Rosengarten am Fuße der Seilbahn Station  gelaufen der auf dem Weg zum Templo De Debod liegt.

Der Tempel ist selber schon 2200 Jahre alt und natürlich das älteste Gebäude der Stadt er steht hier allerdings erst seit 1972. Die Ägyptische Regierung schenkte in Spanien als dank für die Hilfe spanischer Archäologen bei der Rettung Abu Simbels am Nil während des Baues des Assuanstaudamms. Das war ja schon fast eine Geschichtsstunde.

Highlight Highlight Highlight Highlight.

Jetzt aber schnell zum Fluß. Der hat auch einen Namen Rio Manzanares  (Madrid Rio). Am besten man startet am Bahnhof Principe Pio - ein toller alter Bahnhof gebaut wie ein Sandwich. Im Tiefgeschoss fährt die U-Bahn mit 4 Gleisen und 2 Bahnsteigen. Darüber kreuzt die Eisenbahn. Da es wie ein Atrium gebaut ist kann man von der U-Bahn zu den Zügen bis zur Decke schauen. Im seitlichen Empfangsgebäude ist es wie unter den Brücken. Hier versammeln sich die Menschen die von der Gesellschaft vergessen sind. Es ist mittlerweile 17:00 Uhr und noch Tag während in Deutschland alles dunkel ist. Meine Empfehlung immer an der Innenstadt zugewandten Seite entlanglaufen. Der ganze vor Jahren angefangene Umbau des Ufers um ihn für die Einwohner besser zu erschließen hat sich auf jeden Fall bezahlt gemacht. Der Fluß ist mein absolutes Highlight sehr zu empfehlen wenn man etwas länger in der Stadt ist oder bei den heißen Sommern zum entspannen. Es wurde alles Tip Top gestaltet überall gibt es was zu entdecken. Spielplätze, einen  Klettergarten klein und fein eine BMX Pipeline, Wasserspiele verschlungene Wege allerlei landschaftlich gestaltete Garten Elemente diverse architektonische Brücken etc.

Ich wollte vom Ausgangspunkt bis zur Metro Station Legazpi laufen. Das heisst eine Metro Linie kreuzen bis zum Ziel kann ja nicht so weit sein. Es ging noch vorbei am Station von Real Madrid am Ende waren es aber knapp 7 Kilometer am Fluß entlang. Das hatte ich aber sowas von unterschätzt. Ich war Platt.

Jetzt waren 2 1/2 Stunden rum und ich war sehr hungrig seit heute morgen habe ich ja nichts mehr gegessen.

Ich bin zurück in die Stadt da waren verstreut 2 kleine Plätze. Die hatte ich heute tagsüber schon entdeckt mit normalem Volk. Da dachte ich das Preis Leistungs Verhältnis stimmt. Es ist hier aber alles etwas teurer und komplizierter. Ich wollte nur eine Kleinigkeit - meist stand aber irgendetwas von Menü auf der Karte von 30 bis 50 Euro. Ich sah mich schon bei Mc Donalds. Auf dem Weg nach Hause auf der Gran Via entdeckte ich einen All you can eat Laden für 9,95 Euro also rein. Das hätte ich mir sparen können danach war mir übel.

Jetzt noch in den Mini Supermarkt und ein paar Bier für mich und den Gastgeber holen. Gestern war ich 22:30 Uhr dort und bekam keins. Ich fragte wieso natürlich sprach der Kassierer kein Englisch wie die meisten  Spanier hier.
Eine Kundin signalisierte mir das es nach 22:00 Uhr in keinem Supermarkt hier in der Gegend mehr alkoholische Getränke zu kaufen gibt. Ok öfter mal was neues. Heute war ich 21:50 Uhr drin und habe bekommen was ich wollte.

Kurz nach 22:00 Uhr war ich zu Hause und Danilo war immer noch am massieren - sein letzte Kunde war gerade da.