Montag, 29. Februar 2016

Andreas allein Unterwegs: Der geschenkte Tag

Tag 11. Montag der 29. Februar 2016.

Der Tag, der nur alle 4 Jahre stattfindet, war unser Rückreisetag nach Oslo.

Um 5 Uhr klingelte der Wecker. Wir konnten überhaupt nicht schlafen.
Da die Autos kaputt und das Schneemobil mit Gebäck keine Alternative war, hatten wir das einzige Taxi im Ort bestellt. Das machten wir schon einen Tag vorher klar, denn wir wollten ja kein Risiko eingehen. Beim ersten Mal ging es ja in die Hose, als wir nachts nach Hause laufen mussten.

Dann gab es wieder Bus/Bus/Bus/Flug/Zug/Strasenbahn.
Nach 11:20 Stunden waren wir in der Wohnung in Oslo.

Wenigsten im Bus und Flugzeug konnte ich etwas schlafen, wenn auch nur gerade mal 3 Stunden gesamt.

In der Wohnung habe ich mir erstmal eine schöne Beauty Dusche mit Rasur gekönnt. Das Abendessen sollte simpel sein. Während Torfinn einkaufen war, packte ich meine sieben Sachen.

Wir machten selber Pizza. Sehr lecker - besser als gekaufte.

Raus wollte keiner mehr wir hatten einen Film geschaut "This is England".

Torfinn zeigte mir noch eine Serie 'Allo 'Allo aus den 80ern aus England, wo die Deutschen zur Zeit des 2. Weltkriegsaufs Korn genommen werden. Super gemacht. Ich mag den englischen Humor. Die Serie werde ich mir zu Hause komplett ansehen. Wir hatten sie auf englisch gesehen. Es gibt sie auch in deutscher Sprache (z.B. auf YouTube). Ich hatte kurz reingeschaut, aber im Original kommen die Charaktere und der Witz noch besser rüber und mein Englisch wir dadurch auch noch besser.

Wir sind dann recht früh schlafen gegangen.

Sonntag, 28. Februar 2016

Andreas allein unterwegs: Das zweite Auto wollte auch nicht mehr. Ich hatte meine Grenze gefunden.

Tag. 10 Sonntag, der 28/02/2015

Nach dem Frühstück (Pardon Mittag, denn wir hatten die 12 Uhr Zone bereits überschritten) kochten wir das Abendessen schon einmal vor. Erstmal gibt es Resteessen mit Wurstgulasch.
Anschließend wollten wir eine Wanderung zur Quelle von seinem Flus machen, der am Haus entlang fließt. Fließen tut da gerade nix, denn er ist eingefroren.
Die Quelle friert aber niemals ein. Es ist die stärkste in ganz Finnland und in einen Naturpark.

Um dort hinzukommen brauchten wir aber das Auto und das sagte bei mehr als Minus 30 Grad ebenfalls "nein". Diese Extremtemperaturen haben es veranlasst den Geist aufzugeben.

Also haben wir wieder improvisiert. Nach der Tour zur Quelle wollten wir in Visas Sommerhaus gleich in der Nähe um die Holzsauna in Betrieb zu nehmen. Diesen Punkt haben wir vorgezogen. Die Holzsauna ist die klassische Version. Durch das Verbrennen des Holzes hat man einen besonderen Geruch.

Das "Sommerhaus" sind eigentlich vier Häuser. Eins zum Wohnen, eins für die Gäste, eins ist die Sauna und das kleinste Häuschen ist ein Plumpsklo. Hier sieht es aus wie bei der Serie "Unsere kleine Farm".

Wie kommen wir mit all dem Krempel der benötigt wird da nun hin ?

Es gibt ja noch Fahrzeug Nr.3 - das Schneemobil oder auch elektrischer Schneeschlitten. Es sieht ein bisschen aus wie ein Jetski fürs Wasser. Das war interessant. Ich bin vorher noch niemals mit sowas gefahren. Im Ski-Urlaub zählt man für eine 30-Minuten Fahrt mit so einem Ding schon 50 Euro - hier ist es kostenlos. Ziemlich jeder hat hier so ein Fahrzeug. Der Tacho ging bis 200 km/h. Das schafft es nicht, aber weit über 100 km/h schon. Das machte mir Sorgen, aber Visa sagte, dass er nicht so schnell fährt.

Mangels Sitzplätzen wurde zuerst der Torfinn in die Hansa Bar gebracht. Dann wurde ich abgeholt um das Holz für die Sauna im Haus abzuladen und danach wurde ich auch in die Hansa Bar gebracht.
Auf dem Weg zum Grundstück auf einer eigenen Strecke für Schneemobile passierten wir eine Reentier-Herde. Schon cool sowas direkt in freier Wildbahn vor der Nase zu haben! Sie sind auch nicht schreckhaft - eher gemütlich und lassen sich nicht aus der Ruhe bringen.

Wir tranken in der Bar Kakao mit Rum. Das kostete auch "nur" 25 Euro für uns Drei! Alkohol in Skandinavien ist halt so eine Sache. Einen Tag vorher hatte ich die Idee eine Flasche Jägermeister zu kaufen, den  es hier nur in speziellen Alkoholläden gibt. 1 Liter Jägermeister für 40 Euro - da bekomme ich ja hier 3 Flaschen für das Geld.

Nach dem Getränk und der "Täglich grüßt das Murmeltier"-Toilette wurde zuerst ich zum Cottage gebracht. Dieser Tag war der Erste, wo mir kalt war und meine Hände froren durch die Fahrt im Schneemobil.

Ich hatte mich angeboten als Erster dorthin gebracht zu werden um die Sauna anzuheizen.

Bei Minus 26 Grad musste ich nun da durch. Bevor ich irgendetwas tat hatte ich das Gefühl, die Finger sind durchgefroren und brechen ab.

Erst Papier mit Streichhölzern anzünden. Die Feuerzeuge versagen hier alle bei den Temperaturen, deshalb liegen überall in den Bars und Geschäften Streichhölzer rum. Nach dem 4. Versuch brannte das Papier endlich! Der Sack mit dem Holz war aber noch zu. Ich bekam ihn mit meinen gefrorenen Fingern nicht auf, also habe ich brennendes Papier genommen und das Plastik der Verpackung angezündet. Jetzt konnte ich endlich das Holz in den Ofen packen.Ich spürte meine Hände nicht mehr. Erstmal in die Hosentasche und später ans Ofenrohr. Jetzt brauchten wir noch Eimerweise Schnee um den Wassertank zu befüllen. Wir wollten ja eine Dampfsauna haben!

Bei 5 Eimern Schnee bekommt man nicht mal einen Liter als Wasser zurück.

Mittlerweile kamen auch die Jungs und wir wärmten uns mit steigender Lufttemperatur in der kleinen Sauna auf.

Irgendwann hatten wir dann knapp 100 Grad und Spaß. Wahnsinn ein Temperaturunterschied von über 125 Grad zwischen Drinnen und Draußen!

Wir hatten es uns mit Rum/Cola und Bier sehr gut gehen lassen. Innen schön aufgeheizt und außen schön abgekühlt. Nachdem wir fertig und gut drauf waren, ging es mit dem Schneemobil nach Hause.
Dieses mal gleich zu dritt - irgendwie passte es. Hier ist eh alles egal.

Ein perfekter Abschluss für unseren Lappland Urlaub. Hätte mir aber jemand vorher gesagt, wie hart es ist mit eingefrorenen Fingern die Sauna zu starten, dann hätte ich es wahrscheinlich sein lassen!

Jetzt hieß es nur noch die Tasche packen.
Morgen geht es zurück nach Oslo.

Samstag, 27. Februar 2016

Andreas allein unterwegs: Zum höchsten Berg

Tag. 9 Samstag, der 27/02/2016

Heute haben wir Gulasch gekocht.
Wir sind nicht förderlich für großen Umsatz in der Bar. Dafür aber für Geld sparen und gesund essen.

Nachdem wir alles vorbereitet haben, war es auch schon Nachmittag. Wir waren sehr spät im Bett und haben lange geschlafen.

Es fing auch schon an dunkel zu werden. Visa wollte uns zum höchsten Berg in Lappland bringen - der ist gleich um die Ecke und gerade mal 500 Meter hoch.

Wir haben die Hunde mitgenommen.
Das in dem Karavan zu organisieren war gar nicht so einfach.

Wir hatten die Idee hinten auf der Ladefläche außen mitzufahren - die hat zum Glück ein Dach. Da Marina aber nicht so gut mit Menschen kann, war sie der Beifahrer denn die Hunde sind ziemlich groß. Schnell auf einen Kakao und die Toilette in die Bar dann ging es los.
Wir sind 4 Kilometer gelaufen bis zur Baumgrenze und hatten einen tollen Sonnenuntergang und eine perfekte blaue Stunde. Ein Traum! Ein Winterwunderland. Unberührte Natur. Wenn man vom Weg abkommt, steckt man 1.50 Meter tief im Schnee - einfach klasse.

Wieder zu Hause angekommen gab es dann unseren Gulasch zu essen. Wir tranken Jägermeister und Bier und hatten einen tollen Abend. Leider ohne Sauna, da sein Bad ja eingefroren ist. Ich bin dann um Mitternacht bei Minus 30 grad kacken gegangen. Dieses mal ohne Polarlichter.

Und gegen 2 uhr hatte ich noch eine Zigarette draussen geraucht. Mittlerweile waren es - 32 grad. Das Kälteste in meinem Leben.

Warum sich das gar nicht mal so schlimm anfühlt?  Hier weht kein Lüftchen! Das hat uns schon zuvor der Besitzer des Supermarktes gesagt.



Freitag, 26. Februar 2016

Andreas allein unterwegs: Urlaub vom Urlaub

Tag.8 Freitag, der 26/02/2016

Heute war gammeln angesagt. Visa war etwas niedergeschlagen, weil das Auto derzeit unbrauchbar ist.

Er hat noch ein anderes Auto, dass er nun in Gang gesetzt hat. Es ist eher ein Geländewagen. Er hat erstmal eine Heizung reingestellt um es vorzuwärmen, damit es anspringt. Wir sind zur Toilette in die Hansa-Bar gefahren. Ich saß in der Mitte auf einer Ablade. Es sind ja nur 2 Sitzplätze vorhanden - alles sehr unkonventionell. Dann haben wir noch etwas eingekauft um für Visa das zuvor erwähnte traditionelle norwegische Weihnachtsessen zu kochen.

Zu später Stunde bei - 26 Grad mußte ich dann doch zum ersten Mal die Schnee-Toilette für das große Geschäft benutzen.
Das hatte durchaus Atmosphäre, denn zum ersten Mal hatten wir Polarlichter.
Wow das spannend! Die sind schwer zu erklären. Sie kommen von einer Seite an und wandern wie ein Vorhang oder ein Schleier und verschwinden recht schnell. Dann kommen die nächsten. Ein steter Wandel.

Ich war noch mehrmals draußen um die Lichter anzuschauen. Mittlerweile haben wir Minus 30 Grad. Einfach klasse.

Donnerstag, 25. Februar 2016

Andreas allein unterwegs: Abenteuer: Massenandrang und Grenzerfahrung ohne Ende

Tag. 7 Donnerstag, der 25/02/2016

Der Ort wo wir uns befinden hat 200 Einwohner. Es gibt bzw. gab 3 Tankstellen - eine hat mittlerweile zugemacht. Zwei Supermärkte, die 7 Tage die Woche aufhaben. Im Winter gibt es eine Bar im Sommer 2. Lustig die Inhaberin von der Bar, die im Winter geschlossen hat, fährt dann in die Schweiz. Bei den Temperaturen hier im Winter würde ich eher den Süden von Europa vorziehen.

Warum es hier" so viele" Einrichtungen gibt, liegt daran, dass der Ort direkt an der Grenze zu Norwegen liegt. Wenn man den Fluss passiert ist man dort.

Da Norwegen ja ein hochpreisiges Land ist, kommen die Leute hierher um einzukaufen.

Heute stand ein Großereignis an: Wir mussten unbedingt in den Baumarkt fahren, denn heute gibt es 80% auf alles! Er macht nämlich dicht.

Wirklich viele tolle Sachen gab es nicht mehr. Die Leute strömten aber rein, um allerlei Kleinigkeiten zu kaufen. 

Hier kennt jeder Jeden. So dauerte es etwas, da Visa sich mit allen möglichen Leuten unterhalten hat. Wir sind dann noch ins Büro und haben Kaffe bekommen und eine Einladung für die Sauna heute Abend. Die Leute sind alle sehr nett und gastfreundlich.

Wir mussten heute sogar später noch einmal in den Baumarkt fahren. Die Schlange war so lang, dass keiner von uns warten wollte. Wir bunkerten unsere Sachen im Büro und gingen in die Hansa Bar um Mittag zu essen. Es gab ein simples Buffet für 10 Euro.

Der Vorteil wir war, dass wi auf eine normale funktionierende Toilette gehen konnten.
Anschließend ging es erstmal wieder nach Hause.
Visa ist ja von der Mentalität eher "komm ich heute nicht komm ich morgen". Alles etwas unorganisiert.
Da ticke ich mit Torfinn anders. Wir haben erstmal sein kleines Haus auf Vordermann gebracht und aufgeräumt, Jalousien befestigt, die seit dem Einzug rumlagen und andere diverse handwerkliche Dinge erledigt.

Um 17:00 Uhr gab es eine Einladung bei einer Familie, die seinerzeit als ich mit Björn hier war so toll Elch für und gekocht hat. Ja wieder eine Gelegenheit auf Toilette zu gehen.

Anschließend ging es zurück zum Baumarkt um unsere Sachen abzuholen. Die Schlange war nicht minder kürzer.
Der Chef macht die Kasse, ein anderer Mitarbeiter steht daneben und macht nichts. Hier ticken die Uhren etwas langsamer.

Wir haben die Sachen nach Hause gebracht sind auf einen "Toiletten-Kaffee" zurück zur Bar. Irgendetwas muss man ja kaufen.

Jetzt hieß es ab in die Sauna. Unser Gastgeber für diesen Abend ist uns gleich noch mit seinem Sohn im Supermarkt über den Weg gelaufen. Dort gibt es einen kleinen Tresen mit einigen warmen Sachen - unser Abendbrot. Wir haben die beiden dann in den Kofferraum gesteckt und mitgenommen.
Als es bergauf ging, versagte das Auto es ging nichts mehr! Irgendetwas mit dem Getriebe.

Also Auto abstellen und unser Abendbrot und die Getränke selber schleppen. Das Problem war.dass ich keine Handschuhe da hatte. Da werden die Hände sehr schnell kalt.

Gerade als wir unsere Sachen verzehrt hatten und in die Sauna wollten, kam ein Mann herein. Er ist Rentier-Züchter und brauchte Hilfe um die Tiere einzusammeln. Also haben wir erstmal alleine mit Jägermeister vorgeglüht. Dann kam ein alter Opa setzte sich auf die Couch und erzählte etwas, was ich nicht verstand. Der blieb auch den Rest des Abends.

Hier laden sich die Leute wohl selber ein. Weder die Wohnungstür noch die Autotüren sind verschlossen.

Irgendwann ging es dann in die Sauna. Abgekühlt wurde sich draussen auf der Terrasse. Jetzt hatte es mich gereizt in den Schnee zu springen. Ich lag danieder und machte eine Engelfigur in den Schnee bei Minus 18 Grad Celsius!
Es war verdammt kalt - aber saugeil das erlebt zu haben.

Nach ein paar weiteren Saunagängen sollte es nach Hause gehen. Jetzt drückten wir alles was wir hatten, damit das Auto funktioniert. Tat es aber nicht.

Wie riefen den einzigen Taxi-Fahrer im Ort an. Der nahm aber nicht ab. Mittlerweile waren es Minus 23 Grad.  Also 2,5 Kilometer in Eiseskälte ohne Handschuhe nach Hause laufen.
Gut das wir etwas dicht waren .Somit hat es sich dennoch ganz gut aushalten lassen.

Mittwoch, 24. Februar 2016

Andreas allein unterwegs: Von der Hauptstadt nach Lappland

Tag 6. Mittwoch, der 24/02/2012

Heute steht ein neues Abenteuer bevor. Wir wollen nach Alta fliegen um von dort nach 4 Stunden und 20 Minuten mit dem Bus und weiteren 20 km mit dem Auto unseren Freund in Lappland zu besuchen.

Heute gibt es auch nicht die Option bis nachmittags rumzugammeln.

Um 6:30 Uhr hat der Wecker geklingelt. Wie immer wenn ich auf Tour gehe habe ich sehr schlecht geschlafen. So habe ich auch diesmal nur 4 Stunden geschlafen.


Wir waren recht flott beim Aufstehen, so das wir schon 20 Minuten eher am Bahnhof im „Sentrum" (das Wort wollte ich unbedingt noch unterbringen) waren.

Wir haben wieder den Schnellzug genommen.

Ist schon klasse die Verbindung. Der Zug fährt im 10-Minuten Takt und braucht für 40 km gerade mal 19 Minuten. Eigentlich! Heute war es etwas anders. Kurz vorm Flughafen blieben wir im Nichts stehen und nach 5 Minuten kam dann auch mal ne Ansage, dass es Gleis Probleme gibt. Wenn man mehr weiss, gibt man Bescheid. Nach 5 Minuten kam dann die nächste Durchsage. Wir müssen zurück fahren bis zum nächsten Bahnhof, damit wir das Gleis wechseln können.

Nach weiteren 5 Minuten, nach dem der Zugführer an uns vorbeigelaufen war, ging es los.

Am Bahnhof angekommen ist der Fahrer wieder zurückgelaufen und es ging gleich los Richtung Flughafen.

Ich habe dann dank meiner guten Orientierung herausgefunden, dass wir dieses ganze Trallala für gerade mal eine Distanz von nicht mal einen Kilometer veranstaltet haben. Jetzt waren wir auf den Gleisen der normalen Strecke, um dann kurz nach der Stelle. wo wir zuvor standen, wieder auf die Schnelltrasse einzubiegen.

Es gab dann noch eine Durchsage: Wenn man seinen Flug verpasst, bekommt man das Geld von der Eisenbahn zurück erstattet.

Jetzt hatten wir 30 Minuten Verspätung und noch 50 Minuten zum Abflug.
Das ist aber mehr als ausreichend, da der Flughafen recht überschaubar ist.

Irgendwie ist in Norwegen alles etwas moderner und unserer Zeit voraus. Bezahlt wird meist nur noch mit VISA-Karte.
Wenn man mit der einheimischen Linie Norwegian Airlines fliegt, druckt man sich am Flughafen seine Bord Karte selber aus. Ebenso das Band was um das Gepäck geklebt wird.
Dann geht man zum Band fürs Gebäck, legt es drauf und scannt den Code selber ein. Dann nimmt das Gepäc im wahrsten Sinne des Wortes seinen Lauf.
Da wird aber kräftig an Personal gespart.

Es ging pünktlich nach Alta. Es war eine Boing 747. Ich hätte ja eher mit einer Propeller Maschine gerechnet. Da oben im Norden wohnen ja dann doch nicht so viele Menschen.






Als wir am Flughafen angekommen sind, hatte ich gesehen das in knapp 2 Stunden ein Flugzeug aus Hannover dort landet. So wollte ich ja auch ursprünglich anreisen, ich hatte nur keine Flüge gefunden und das Reisebüro sagte, man hat die Verbindung mangels Nachfrage gestrichen. Irgendwie müssen dann wohl doch ein paar Leute aus unserem schönen Hannover dahin wollen, dass es jetzt doch im Flugplan ist.
So wie es jetzt läuft ist es aber sehr gut sonst hätte ich ja Oslo nicht kennengelernt. 

Nach 30 Minuten kam unser Bus, wobei das nicht ganz klar war. Der hatte nämlich die falsche Nummer als Beschilderung und woanders warteten auch keine Leute mehr auf irgendetwas. Gut das ich mit einem Einheimischen reise.

In Olderfjord mussten wir noch einmal den Bus wechseln. Das klappte prima im nichts von Norwegen ein perfekter Anschlussverkehr.

Die Busfahrt war spannend. Wir fuhren durch Berge, Täler und an einem riesigem Fjord entlang. Es lag eine Menge Schnee. Wohnen möchte ich hier allerdings nicht. Hier stehen die Häuser meist nur einzeln rum.

Visa hat uns mit dem Auto abgeholt und zum Abendessen in die Hansa Bar eingeladen.

Es gab Rentier mit Kartoffel Püree.
Das Fleisch war so zubereitet das man es Stunden kocht. Dadurch war es wie Butter im Mund.
Yummy Yummy lecker.

Anschließend ging es in die die Villa Kunterbunt. Na ja nicht ganz - es ist aber ein kleines gemütliches Haus. Rot angestrichen wie die meisten Häuser hier.

Wir hatten noch einen Mitternachts-Spaziergang mit den Hunden gemacht.
Hier liegt so viel Schnee, dass wir teilweise einen Meter im Schnee versanken.

Das wirkliche Problem hier ist aber, dass sowohl die Wasserleitung als auch das Abwasser eingefroren ist.

Also auf die Toilette gehen heißt zurück zur Natur. Das kann ja was werden - es wird jeden Tag kälter! Am Sonntag sind es Minus 24 Grad. 

Da müssen wir jetzt durch. Ich wollte ja mal eine Grenzerfahrung machen.

Dienstag, 23. Februar 2016

Andreas allein unterwegs: Französische Schweinereien

Tag 5. Dienstag, der 23. Januar 2016.

Yeah heute haben wir die Wohnung eine Stunde früher verlassen - diesmal schon um 13:00 Uhr. Irgendwie ist ja auch alles entspannt hier und Oslo auch nicht so groß das man sich unter Druck setzen muss.

Alles ist quadratisch, praktisch, gut :-))).

Als Erstes wollte ich Shoppen und unbedingt ein Spiel für Björn finden. Nach einiger Rennerei ,1 Stunde und 3 Spieleladen später habe ich ernüchternt aufgegeben. Es waren Buchläden mit der kleinsten Auswahl die ich je gesehen hatte. Hier kauft man wohl online und es lohnt sich für die Läden nicht mehr. Ein Laden von den Dreien hat sogar alle Spiele entfernt und das war der, den ich im Internet gefunden habe, der die beste Auswahl haben soll. Sorry Björn - kein tolles Souvenir für dich. Ich gab alles, es hat aber nicht gereicht.

Nun ging es los auf eine erneute Stadttour.
Es ging entlang der Karl-Johans-Gate. Die hatte ich zuvor schon mal erwähnt - so was wir die Bahnhofstraße. Sie  geht vom Bahnhof direkt zum Schloss.
Zu Beginn ist es eine Shopping Straße. Auf einem Haus ist eine Riesen-Werbung von der berühmten norwegischen Schokoladen Fabrik Freia angebracht. Torfinn sagte mir, dass ist das einzige Haus mit Werbung auf dem Dach wegen der Tradition. Ansonsten ist es nicht erlaubt.

Nach der Abteilung Kaufrausch öffnet sich die Straße zu einem Boulevard mit Grünanlagen. Hier befinden sich repräsentative Gebäude wie das Parlament (Stortinget), das Nationaltheatret und zu guter Letzt am Ende auf einem Hügel Ded Kongelige Slott. Da erahnt wohl jeder was das sein soll und jenes ist eher von kleiner Statur und schlicht. Drumherum sind einige Grünanlagen ich muss wohl mal im Sommer zurückkommen.

Auf dem Weg Richtung Wasser passierten wir die Patisserie Pascal.
Da lagen schon allerhand leckere Sauereien in der Auslage.
Jetzt hielt uns nichts mehr wir sind rein und haben zwei heiße Schokoladen bestellt und zwei lecker Teilchen. Die wurden auf einem Teller mit Vanillesauce kredenzt mit einem Glas Himbeeren und Preiselbeeren in Saft. Ich glaube wir hatten dann am Schluß eine Rechnung von 30 Euro. Es hat sich gelohnt und es ist Urlaub. Man macht das ja nicht aller Tage. Ich hatte Torfinn eingeladen, da er immer kocht und ich somit schon viel Geld sparen konnte. Norwegen ist bei essen und trinken und den meisten anderen Sachen ein hochpreisiges Land.

Jetzt ging es weiter Richtung Fjord.
Den Bereich der Oper im Osten hatten wir ja schon erkundet. Heute war der andere Teil dran. 
Hier befindet sich der alte West Bahnhof, in dem heute jedes Jahr die Friedensnobelpreise verliehen werden.
Auch das riesige Rathaus. Ein Backsteinklotz mit 2 Türmen. Die Einheimischen nennen ihn „geitost".
Das ist hier ein brauner Ziegenkäse, der in Klumpen verkauft wird. Der Bau des gewaltigen Kastens hat alleine 19 Jahre gebraucht.
Gleich nebenan befindet sich die "Akerhus Festning“ - eine alte Festungsanlage aus dem Mittelalter. Es kostet keinen Eintritt sie zu betreten. Es gibt lauter Alte Mauern, die man entlang gehen kann und die einem immer wieder tolle Perspektiven aufs Wasser bieten mit einer tollen Sicht auf den Hafen.

Hier ist noch etwas Besonderes: Björns Mutti war hier vor fast genau 50 Jahren. Sie hatte zu Hause eine Postkarte, die sie mir zeigte als sie wußte das ich Oslo besuchen werde. Ich machte ein Foto davon. Nun hatte ich auch die Stelle gefunden von wo aus das Foto gemacht wurde: Von der Festung aus.
Bis auf 4 Gebäude die ich noch identifizieren konnte ist nichts mehr so wie vor 50 Jahren.
Zum Abschluss der Tour ging es noch in den Stadtteil "Kvadraturen" gleich neben der Festung gelegen. Hier wurde alles nach dem großen Brand von 1624 quadratisch angelegt. In der Mitte befindet sich der Christiana torv. Der zentrale Platz. Bevor Oslo Oslo war, hieß es ja mal Christiana.
An diesem Platz wurde früher Markt gehalten und Menschen hingerichtet.
Heute steht hier das älteste Gebäude der Stadt von 1626 hier. Das erste Rathaus der Stadt, sowie die Skulptur einer riesigen Hand vom Stadtgründer Christian IV.

Jetzt war unser Pensum erreicht es gab einen schönen Sonnenuntergang und wir liefen zurück nach Hause. Wieder ein Tag zu Fuß ohne Bahnen. Das hat Spaß gemacht und Geld gespart.











Montag, 22. Februar 2016

Andreas allein unterwegs: Mit der T-Bane zum Schlittenfahren

Tag 4. Montag, der 22/02/2016

Nach so viel Stadttour gestern, wollten wir mal etwas raus und ab ins Grüne -  pardon Weiße.

Wir fuhren mit der Linie 1. Das ist die älteste, tollste und abwechslungsreichste Linie hier im Netz von 1898 die ich je gesehen habe. Hat was von der Brockenbahn. Nach dem sie aus dem City-Tunnel gefahren ist, geht es immer behaglich bergauf. Mal linksrum, mal rechtsrum. Wie ein Wurm schlängelt sie sich bergauf. Hier in der Gegend wohnen wohl die ganz Reichen - eine Villa ist schöner als die Andere.

Nach ca. 20 Minuten sind wir an der weltberühmten Skischanze „Holmenkollen".

Wieder was dazu gelernt: ich dachte Holmenkollen wäre sonst wo mitten drin in Norwegen. Das es aber in Oslo liegt und man mit der U-Bahn hinfährt war mir neu.

Wir sind aber weitergefahren bis zur Endstation Frognerseteren. Laut Reiseführer hat man von dort einen grandiosen Überblick und mit einen 2,5 km Spaziergang erreicht man Holmenkollen.

Da wir noch nicht gefrühstückt hatten und es mal wieder Nachmittag war sind wir im Seterstua eingekehrt. Einer Art Almhütte, die über 100 Jahre alt ist. Von der Terrasse aus liegt einem ganz Oslo zu Füßen.

Gleich daneben war eine Station, wo man sich Schlitten leihen konnte. Es gab eine 3 Kilometer lange Rodelbahn.
Das war cool. Also haben wir uns 2 Schlitten geliehen und auf ging es. Das hat voll Fun gemacht und an einigen Stellen hatte man ziemlich Speed drauf.
Wir hatten auch keine passende Kleidung und noch nicht einmal Handschuhe. Am Ende angekommen mussten wir  erst mal die Hände in den Hosentaschen aufwärmen. Jetzt wollten wir noch einmal fahren, doch wie kommt man zurück?
Ganz einfach mit der U-Bahn. Das Ende der Rodelstrecke befindet sich praktischerweise direkt an der Midtstuen Station. Mit unserer Tageskarte können wir ja eh so oft fahren wie wir wollen.

Auf der Rodelbahn fährt man direkt an den alten Skischanzen vorbei. Seit 2011 gibt es ein ganz neue futuristische Skischanzen - von den Leuten als riesiger Suppenlöffel tituliert. Wir haben unseren Schlitten nach der 2. Runde zurückgeben und sind mit der T-bane zurückgefahren. An der Station Holmenkollen haben wir einen Zwischenstopp eingelegt. Mittlerweile war es dunkel und von weiten leuchtet die Ski Schanze schon sehr spektakulär. Als wir davor standen war ich tief beeindruckt über das Bauwerk, die Höhe der Schanze und über die Arena! Die Zuschauer sitzen nach unten und die Ski Springer springen quasi in ein tiefes Loch. Einfach nur atemberaubend.

Wieder ein perfekter toller Abschluss einer etwas anderen Stadttour.

In welcher Hauptstadt kann man schon mit der U-Bahn zum Ski und Rodeln in die Berge fahren?



Sonntag, 21. Februar 2016

Andreas allein in Oslo: 1000 Jahre Geschichte



Tag 3. Sonntag, der 21. Februar 2016.

Und täglich grüßt das Murmeltier.
Irgendwie habe ich in diesem Urlaub eine andere Zeitrechnung.
Die Tour startete wieder um 14:00 Uhr

Zuerst ging es durch den botanischen Garten. Der lag auf dem Weg und ist gerade mal 2 Minuten von meiner Unterkunft entfernt. Es gibt einige Gewächshäuser und Museums. Am Interessantesten soll das Naturhistorik-Museum sein. Dort wohnt Ida - 
der erste nachgewiesene Primat. Ida lebte vor 45 Millionen Jahren. Ida soll das fehlende Glied in der Entwicklung vom Mensch zum Tier sein.
Hier ist ein Link wo das angezweifelt wird - aber interessant ist es allemal: http://www.praehistorische-archaeologie.de/blog/eintrag/datum/2009/05/20/47-millionen-jahre-altes-fossil/

Ida schaue ich mir das nächste mal an. Auf Museum habe ich keine Lust ich wollte lieber laufen und die Stadt zu Fuß erkunden um möglichst viel zu sehen und der botanische Garten ist im Sommer weit spannender als jetzt.

Direkt am Park war ein Riesengerüst aufgebaut wie eine riesige Ski Schanze. Die X-Games finden hier statt. Eine Art alternative Olympiade. Schon Klasse, dass man dafür sehr viel Geld in die Hand nimmt.


Auch das weltberühmte Munchmuseet. Der Schrei von Edvard ist wohl jedem ein Begriff grenzt an den botanischen Garten.

Nun verlassen wir Grünerløkka und kommen nach Grønland - die Welt ist doch so klein :-))).

Das Viertel wird auch Little Karachi genannt, weil hier sehr viele Migranten - leben die meisten aus Pakistan. Hier gibt es alles mögliche Exotische zu kaufen.

In der Straße Hollendergata gibt es ein Haus von einer wichtigen Person der deutschen Geschichte. Diese Geschichte wiederum kennen wohl die wenigsten von uns.
Es handelt sich um den Friedensnobelpreisträger Herbert Ernst Karl Frahm.
Ich denke mal keiner hat eine Ahnung. Er floh vor den Nazis aus Deutschland und nahm den Namen Willy Brandt an. Hey jetzt rollen die Groschen... unser ehemaliger Bundeskanzler.  Das war mal interessant zu erfahren.
Kurz bevor wir den Stadtteil verlassen haben, gab es einen kleinen abgeschieden, sehr schönen Platz mit einer norwegischen Spezialität: Waffeln! Das Besondere: Man kann eine Genehmigung beantragen dann öffnet man in seiner Privatwohnung ein Fenster und verkauft sie von dort.
Ich fragte Torfinn nach einer traditionellen Art und bekam eine Waffel mit Marmelade und einer Scheibe braunem Käse sehr ungewöhnlich aber nicht minder lecker.




Gleich hinter Grønland befindet sich Gamlebyen - das ursprüngliche Herz der Stadt. Vom Jahr 1000 bis zum großen Brand im Jahre 1624. Gamle heist hier wie auch in Schweden Altstadt. Wenn man böse ist würde man alt mit gammelig übersetzten.

Hier lebten seinerzeit gerade mal 3000 Menschen es gab aber 6 Kirchen und 3 Klöster. Einige Überreste sind bis heute zu sehen.

Vergangenheit und Gegenwart können so dicht sein. Direkt neben dem ältesten Teil der Stadt beginnt die Zukunft. Hier entsteht gerade die neue Visitenkarte der Stadt. Ein ehemaliges heruntergekommenes Hafenviertel soll das neue Tor zur Stadt werden. Einige markante Hochhäuser sind schon da.


Hier hat man richtig Geld in die Hand genommen und die Architekten konnten sich austoben. Anders als bei unserem Baudirektor in Hannover mit seinem Einheitsbrei sind hier klasse architektonische Akzente gesetzt worden. Sehr spannend und es gibt viele Details zu entdecken. Hier wird auch gerade das neue Munch Museum gebaut.

Das Highlight ist jedoch Den Norske Opera&Ballet - das Opernhaus. Der Stolz der Osloer. Es wurde 2008 eingeweiht und wird von den einheimischen „Eisberg" genannt da, es wie ein Eisberg aus dem Oslofjord auftaucht. Man kann das schräg zum Wasser absteigende Marmordach besteigen und hat von hier einen tollen Überblick über die Innenstadt ohne dafür Geld zu bezahlen. Mein Insider Tip!  Es war auch gerade Sonnenuntergang ein perfekter Abschluss für diesen Tag im Zentrum der Stadt.

Jetzt habe ich mein Touristik Buch eingepackt und mich von Torfinn nach Hause leiten lassen. Wir waren so im „move“, dass wir keine Bahnen nutzen wollten und nach Hause gelaufen sind. Einmal quer durch die Innenstadt. Dazu später mehr.

Kurz vor Schluß zeigte er mir noch etwas Besonderes: Am Flüsschen Akerselva gelegen befindet sich ein kleines Viertel mit unzähligen Backstein-Bauten und Schornsteinen. Hier befand sich seinerzeit zu beiden Seiten des Flusses das Industriezentrum der Stadt.  Alles ist voller Graffiti und sehr alternativ mit Clubs, wo Bands live spielen. Ein bisschen wie unser Faustgelande nur größer und mehr alte Gebäude.

Samstag, 20. Februar 2016

Andreas allein unterwegs: Ein ungewöhnlicher Park

(Fotos folgen später)

Tag 2. Samstag, der 20. Februar 2016.

Nach der langen Party Nacht hieß es erst einmal ausschlafen.

Um 14:00 Uhr haben wir es dann doch mal geschafft die Wohnung zu verlassen.

Zuerst hatte es Riesenflocken geschneit - dass sah traumhaft aus.

Auf die City mit lauter Einkaufswütigen Samstags shoppen hatte ich keine Lust. Ich hatte in meinem 2 Büchern etwas von einem Park gelesen und das dieser die meist besuchte Sehenswürdigkeit sei.

Also ging es los mit der Tricken Nr. 12, welche bei ihm um die Ecke abfährt und sogleich als Touristenbahn im Reiseführer deklariert ist. Von dieser Linie aus soll man einen guten Überblick über Oslo haben und sie fährt an vielen Sehenswürdigkeiten vorbei. Das stimmt auch und ist allemal besser als die überteuerten Touristenbusse.

Die Bahn hält auch direkt vorm Park.
Der Frognerparken besteht aus verschieden Einheiten mit Bäumen aus verschiedenen Erdteilen und dem größten Rosengarten Norwegens. Hier befindet sich auch das Fusbalstadion in dem Norwegen 1910 sein erstes Länderspiel gegen Schweden bestritt und ein Freibad. Alles war zurzeit aber nicht zu benutzen - wir haben ja nun mal Winter.


Die Hauptattraktion ist allerdings der Teil im Park mit dem Namen Vigelandsparken. Auf einer 850 Meter langen Allee des Künstlers Gustav Vigeland befinden sich 212 aus Bronzegranit und Schmiedeeisen geschaffene Skulpturen. Mehr als eine Million Besucher kommen jährlich in den Park. Es ist die bekannteste Skulpturensammlung Nordeuropas.
Die Hauptattraktion ist der „Sinnatagen"
Der kleine wütende Junge und der 17 Meter hohe Monolith - dieser besteht aus 121 in Stein gemeißelten Figuren. Allein die Fertigstellung dauerte 14 Jahre. Alles entstand um die 20er-Jahre des letzten Jahrhunderts aus der Zeit des Art Deco. 
Die Figuren im Monolithen sehen aus, als ob sie eine Massen-Sex-Orgie veranstalten. Generell ist vieles sehr gewagt und sexistisch. Mal was ganz anderes als Gretchen auf dem Sofa.  

Ein klasse Park! Dank des Wetters (mittlerweile ging der Schnee in Regen über) war der Park nicht so voller Menschen.

Auf große Stadttour per Fuß hatten wir verständlicherweise auch keine Lust. Wir hatten ja eh ein 24 Stunden Ticket für 90 Kronen (9,45 Euro) gekauft. Also habe ich mir eine Tour überlegt, die die Trikken und T-bane (Tunnelbahn/U-Bahn) beinhaltet.

Die Trikken-Bahnen sind aus den 80er Jahren. Wenn man bedenkt, dass unsere grünen Bahnen in den 70 er Jahren gebaut wurden, sind sie ganz schon "Old School". Alles ist in die Jahre gekommen - der Fahrer sitzt offen und nicht hinter Glas.
Es dominiert die Farbe Braun und die Stoffsitze hatten auch schon bessere Tage hinter sich. Das neuere Model ist aus Italien und sieht noch schlimmer aus. Damit gibt es auch nur Probleme. Von außen sind die meisten der Züge stark verrostet und sie können auch nicht überall fahren. Man musste erstmal auf einzelnen Linien die Gleise verstärken als man sie bekommen hat,  da sie einfach zu schwer sind. Sie rumpeln durch die Gegend und sehen von innen auch nicht gerade innovativ aus, während die alten Bahnen überraschenderweise eine sehr ruhige Laufeigenschaft haben.,

Die T-Bahn Züge sind da doch schon moderner. In Oslo wurde auch der erste U-Bahn Tunnel Skandinaviens gebaut im Jahre 1928.

Was mir bei unserer Rundtour aufgefallen ist , es gibt hier überall Viertel aus der Gründerzeit mit tollen Gebäuden mit Erkern und Balkonen mit Schmiedeeisen.  Alles Schick und gepflegt mit vielen kleinen Plätzen und Parks.

Als es anfing dunkel zu werden sind wir zurück nach Hause. Wir haben einen anderen weg gewählt als zuvor. Wir standen auf einmal in einer Siedlung, die nur aus Holzhäusern bestand. Ich hatte das Gefühl irgendwo in einer Kleinstadt im nichts in Norwegen zu sein und nicht mehr in Oslo. Alles ein bischen wie im Pippi langstrumpf (Pippi Langstrømpe) Wunderland.  Eine tolle Zeitreise.

Am Ende der Holzhaussiedlung beginnen wieder die Häuser aus der Gründerzeit wo er wohnt.
Ein spannendes Verhältnis zwischen den verschieden Epochen. Jetzt winkte uns auch die Sonne zu.

Ein perfekter Abschluss für den Tag. Nicht ganz. Ich wurde bekocht. Es gab das traditionelle Weihnachtsessen Pinnekjøtt welches hier am heiligen Abend und nicht an 25. Dezember verzehrt wird.

Es waren gepöckelte Lammrippchen welche zuvor 16 Stunden in Wasser gelagert werden. Anschließend werden sie 2 Stunden gedünstet. Dazu gab es Kålrabi, welches bei uns Rübe ist und natürlich Kartoffeln.

Ich bin ja nicht so ein großer Freund von am Knochen rumknappern und Rippchen vom Lamm sind bei uns ja auch nicht so verbreitet. Der Geschmack war aber einzigartig und spitze.

Heute gab es Bier vom Supermarkt. Ich hatte 3 Sechserpacks gesponsert und habe torfinn gebeten nach dem billigsten Bier zu fragen. Bare Øl ist hier nicht fürs Auto so nennt man hier das Bier.  Das machte 376,20 Kronen und kostete 39,50 Euro macht pro Dose ca 2,20 Euro für nen halben Liter.

Freitag, 19. Februar 2016

Andreas allein unterwegs: Mit dem Flugzeug nach Oslo


Tag 1. 19. Februar 2016.

Es geht mal wieder auf Reisen. Dieses mal nach Oslo. Nachdem wir schon in Helsinki und Stockholm waren, probiere ich jetzt mal Oslo aus. Ich hatte eine Einladung von einem Freund erhalten.

Ich bin um 0:30 Uhr von der Arbeit gekommen und hatte eine kurze Nacht vor mir.

Vor Aufregung konnte ich auch nicht gleich schlafen. 7:50 Uhr war die Nacht auch schon zu Ende.

Ich ging noch schnell zum Sport um dann um 9:35 Uhr die S-Bahn zum Flughafen zu besteigen.

Pünktlich um 11:05 Uhr ging es zuerst nach Brüssel mangels Direktflug-Alternative. Somit war ich mit Brüssels Airlines unterwegs.

Der Flughafen dort ist nicht gerade der Bringer. Eine Riesenhalle am Ende ist der Raucherbereich der war aber für über eine Stunde geschlossen. Das lag daran das dort nicht mehr Europa ist und zurzeit aber kein internationales Flugzeug startete. Somit war ein ganzer Bereich abgeriegelt. Als dann ein Flugzeug nach Südafrika fliegen sollte, hat man den Bereich geöffnet. Somit habe ich wohl außerhalb Europas geraucht. 
Da Norwegen nicht in der europäischen Union ist, konnte man hier günstig im Duty Free Shop einkaufen.

Nach 3 Stunden Langweile ging es um 15:05 Uhr weiter nach Oslo. Als wir über der Ostsee Land erreichten war alles wie eine Puderzucker Landschaft - sehr schön.

Der Flughafen ist recht klein und somit hatte ich nach dem aussteigen gerade mal 15 Minuten auf mein Gebäck warten müssen. Am Ausgang wartete schon mein Gastgeber Torfinn. Er war zu Gast bei unsere letzten Party und hat unsere Gastfreundschaft sehr genossen. Als Dankeschön hatte er mir ein Ticket mit dem modernen Schnellzug zum Hauptbahnhof gespendet. Der braucht gerade mal 19 Minuten und verkehrt alle 10 Minuten. Kostet aber auch gleich das doppelte als der langsame Zug der auch nur 15 Minuten länger unterwegs ist.

Der Hauptbahnhof ist riesig und nicht besonders. Bis auf einen kleinen Teil der Østbanehallen - das sind noch die Reste vom alten Bahnhof.



Der Platz vorm Bahnhof heist Jernbanetorget. Dort wurde ich überraschenderweise gleich von einen Jugendlichen wegen meines Outfit angesprochen ob ich Skinhead bin.
Er trug ein T-Shirt von Cock Sparrer einer klassischen alten englischen Skinhead Band und freute sich mich zu sehen. Das war ja mal ein nettes Willkommen in einer neuen Stadt.
Hier auf dem Platz steht auch eine Riesen Skulptur von einem Löwen. Warum steht hier ein überdimensionale Löwen-Statue? Der Grund ist der Poet Bjørstjerne Bjørnson. Er hat eine Geschichte geschrieben wie böse und brutal und kalt doch Oslo ist ganz so wie ein Löwe.


Draussen angekommen hat man eine gute Visitenkarte. Lauter alte prachtvolle Häuser und gleich daneben sehr moderne Gebäude und Hochhäuser. Hier hat man es sehr gut hingenommen alt und neu auf hervorragende Weise zu kombinieren. Ebenso führt die Haupteinkaufsstraße und zugleich Fussgängerzone "Karl Johans Gate" direkt bis vor das Königsschloss.  

Nun haben wir die Trikk 17 bestiegen - so heisst hier die Tram und sind zu seiner Wohnung gefahren.

Die liegt im Stadtteil Grünerløkka im Osten der Stadt. Mit vielen alten Häusern aus der Gründerzeit. Die sollten alle in den 70er- und 80er-Jahren abgerissen werden. Dagegen protestierten die Einwohner und besetzten sie. Hier leben vorwiegend Menschen aus der Arbeiterklasse, Künstler, Intellektuelle und Mikranten.


Sein Appartement ist in einem normalen Haus, aber sehr stylisch und gemütlich eingerichtet.

Er hat extra alles aufgeräumt und für mich gekocht.

Es gab lauter Kleinigkeiten. Elchwurst, Lammschinken und Rentier, die in einer Art Pfannkuchen eingerollt wurden. Dazu selbstgemachten Kartoffelsalat und eine Art Knäckebrot, nur dünner. Er sagte auch, das es kein Knäckebrot ist (Flatbrød) aber sehr traditionalistisch. So ist man hier zu besonderen Anlässen Abendbrot (Kveldsmat). Es war so ein bisschen wie Tappas.

Nach ein paar Bier sind wir in die Gay Bar „London“ gegangen. Der Laden war schon etwas schräg - mit roten Blümchenteppich ausgelegt und sehr alt.

Alle Leute die Torfinn kannte waren sehr freundlich und haben sich mit mir unterhalten. Die Musik war etwas gruselig es kam die ganze zeit norwegische Musik die sehr gut als Grand Prix Musik herhalten konnte.
Einige sangen mit und tanzten und waren trotz der immensen Bierpreise für Normaleuropäer je Bier 8 Euro Hacke dicht.

Er irgendwann auch und wir sind dann um 2 Uhr morgens mit dem Taxi nach Hause.