Samstag, 26. Oktober 2013

Samstag 16/10/2013

"Telegramm"

Samstag 06:00 Uhr Fargo Zeit
Samstag 13:00 Uhr Hannover Zeit

Aufgewacht. Mein Kopf hat gearbeitet und mich nicht schlafen lassen.


Samstag 09:00 Uhr Fargo Zeit
Samstag 16:00 Uhr Hannover Zeit

Auf zum Flughafen.
Das Gepäck war vom Gewicht im Rahmen. 48,5 Pfund - 50 sind zugelassen! Schnell noch etwas aus dem übervollen Rucksack reingequetscht.


Samstag 10:35 Uhr Fargo Zeit
Samstag 17:35 Uhr Hannover Zeit

Das Flugzeug ist pünktlichst losgerollt.


Samstag 11:02 Uhr Denver Zeit
Samstag 19:02 Uhr Hannover Zeit

In Denver 29 Minuten früher gelandet. Ca. 3 Stunden Zwischenstopp.
Mit der Flughafen-Bahn vom Terminal A zum Terminal C gefahren.
Dort war der einzige Raucherraum. Es herrscht Getränkepflicht. Ein Bud für $7.56 erworben. Alles angeschaut.


Samstag 13:50 Uhr Denver Zeit
Samstag 21:50 Uhr Hannover Zeit

Das Flugzeug ist 5 Minuten früher aufs
Flugfeld losgerollt.


Samstag 14:57 Uhr Los Angeles Zeit
Samstag 23:57 Uhr Hannover Zeit

In Los Angeles 22 Minuten früher gelandet. Ca. 3 Stunden Zwischenstopp.
Mein Gepäck ist angekommen. Jetzt heißt es wieder neu mit Einchecken, da Fargo-Denver-LA als Inlandsflug gilt.
Verwirrung. Soll mit Air France fliegen. Am Schalter steht aber Alitalia. Während des Anstehens hat dann die Dame die Schilder doch noch richtig per Hand weitergedreht. Ganz schön altmodisch.
Immer noch Platz in der Reisetasche vom Gewicht her. Noch etwas aus den Handgepäck in den Koffer gequetscht.
Letzten Dollar in Bürger King investiert.


Samstag 18:27 Uhr Los Angeles Zeit
Sonntag 03:27 bzw 2:27 Uhr Hannover. (Umstellung Sommer- zu Winterzeit)

Das Flugzeug ist 3 Minuten früher aufs Flugfeld losgerollt.
Habe leider nur einen Sitzplatz in der Mitte der Mitte bekommen. 8 Sitze in einer Reihe. 3 Reihen weiter vor mir sitzen 10 Passagiere in einer Reihe. Mein Nachbarsitz ist leer, da habe ich genügend Platz. :-)))
Flugzeug Boeing 777-200
Sitzplätze 468

Jubiläum im Flugzeug. 80 Jahre Air France. Deswegen gibt eine Speisekarte. Wow.
Aperitif Ricard oder Champagne.
Nach dem Aperitif sollen die Leute die Fenster abdunkeln. Ungewöhnlich. Ist aber eh Nacht draußen. Vielleicht kommt ja eine heisse Strip-Show und die Aliens sollen nicht zuschauen.
Nee die Erklärung ist, dass wir zum Sonnenaufgang fliegen. Dadurch ist die Nacht sehr kurz und da sollen die Leute schlafen können.
Es gab dann noch lecker Frühstück mit gefüllten Crêpes.
Hab leider nur 2-3 Stunden geschlafen und jetzt seit knapp 24 Stunden auf den Beinen.

Sonntag 12:48 Paris Zeit
Sonntag 12:48 Hannover Zeit

In Paris 12 Minuten früher gelandet. Ca. 5 1/2 Stunden Zwischenstopp.
Die Landung war etwas turbulent.
Habe den langen Zwischenstopp damit verbracht, exzessiv die Neue Presse zu lesen.


Sonntag 18:18   Paris Zeit.
Sonntag 18:18   Hannover Zeit.

Das Flugzeug ist 3 Minuten verspätet aufs Flugfeld losgerollt.


Sonntag 19:35   Hannover

In Hannover 10 Minuten früher gelandet.

20:48 Uhr
Endlich in der Wohnung.

Nach 28:48 Stunden endlich zu Hause nach einem tollen Abenteuerurlaub.

Ich habe 9 Staaten besucht. Californien, Arizona, Utah, Nevada, Colorado, North Dakota, Minnesota, South Dakota, Wyoming.

Bin insgesamt 4071 Meilen (6551 Kilometer) mit dem Camper und Auto unterwegs gewesen.

Haben vor diversen Kneipen, 2 Camp Grounds und einem Walmart geparkt und übernachtet.

Habe in 3 Hotels geschlafen.

Habe die Städte Los Angeles, San Diego, Phoenix, Las Vegas, Sacramento, San Francisco, Fargo besucht.

Bin in Los Angeles, San Diego, Sacramento, und San Francisco mit den Bahnen Gefahren.

War im Grand Canyon beim Death Valley, Yosemite Nationalpark, in den  Black Hilles mit Mount Rushmore, Badlands, Devils Tower 

Habe Wüste, Steppe, Prärie, rote Felsen, schneebedeckte Berge, den Pazifik den Harz und Alpenähnliche Landschaften gesehen.

Freilaufende Kojoten, Bisons und Präriehunde gesehen.

Von Kakteen über Palmen war ziemlich alles an Pflanzen in der Natur zu betrachten.

Dank des guten Kurses war einkaufen recht günstig.
Für eine Levis 501 die hier 90 Euro im Laden kosten. Habe ich umgerechnet 26 Euro bezahlt sprich 36 Dollar.

Für 90 Euro sprich 123,80 Dollar habe ich statt einer knapp 5 Levis 501-Jeans bekommen.

Freitag, 25. Oktober 2013

Freitag 25/10/14 mein letzter Tag einer langen Reise voller Eindrücke.


"1 zu 4 USA"

Erstmal hieß es ausschlafen und rumgammeln. Ich konnte mich nicht so richtig aufraffen. Ich hatte ja auch kein Ziel vor Augen. Dann habe ich angefangen meine Sachen zusammenzusuchen und vor allem zu packen. Mit einem großen Fragezeichen. Komme ich mit den ganzen Krempel ins Flugzeug oder habe ich Übergepäck? Im Bauch definitiv JA - ich  bin überraschenderweise schwanger geworden. Aber das Gebäck ich weiss es nicht und werde es erst morgen erfahren, da Kevin keine Waage hat.

So Schwangere brauchen ja viel Nahrung, also ging es los - ich wollte gerne noch einmal in einem typisch amerikanischen Diner essen! Frühstück war eigentlich schon lange vorbei, aber hier im Diner gibt es zu allen Tageszeiten Frühstück.
Es gab nochmal schön Kaffe, Rösti, Eier, Speck und Schinken, Toast und Marmelade. Das Essen war vom Feinsten und die Einrichtung Topp gestylt. In der Art gibt es das nicht bei uns - alles Chrom und glänzend. 







Ich wollte dann noch etwas von Fargo sehen, aber es gibt hier nicht und soviel hatte ich ja schon berichtet.

Also sind wir nochmal in einen anderen Park zum Fluss. Das macht man aber nicht zu Fuß, der Park wird durchfahren.

Mir fiel ein, dass ich gerne nochmal einen Friedhof besichtigen würde.
Kevin hat mich hingefahren und sagte "Wir sind da!" UPS - wir sind da? Wir standen auf an einer Wiese! Nach Friedhof sah so gar nichts aus! Sehr merkwürdig. Hier werden die Grabplatten in den Rasen eingelassen, so das man rein gar nichts sieht. Blumenschmuck ist auch Fehlanzeige.
Bei all den verschiedenen Friedhöfen in der Welt die wir gesehen haben, hätte ich nicht gedacht, dass mich noch etwas überraschen kann - hat es aber doch! Die Welt ist so wunderbar verschieden.
Natürlich fährt man mit dem Auto über den Friedhof, was auch sonst, denn ich bin ja schließlich im Land des Autoverkehrs.




Jetzt gab es nochmal einen perfekten Sonnenuntergang in Fargo zum Abschluss, bevor es zum Höhepunkt des Tages ging.







Fußball ist in Amerika ja nicht so angesagt - eher Baseball oder Hockey.
Wobei bei Hockey nicht das Spiel auf dem Rasen, sondern Icehockey  gemeint ist. Kevin ist Fans des Teams Soux. Das hat mich gewundert, da Soux soweit weg ist. Das ist, als ob ich Bayern Fan wäre... Niemals!






Der Vergleich ist auch nicht weit weg geholt, da das Team mit Geld zugebuttert wird. Sponsoring ist alles. Ich hatte ihn geärgert und gesagt er sollte doch etwas mehr sein Team aus Fargo unterstützen und mitgeteilt, dass ich mir gerne zum Abschluss meiner Reise mal so ein Hockey Spiel und die Atmosphäre anschauen wollte.

Die Fargo Force (vorwärts) spielten aber gerade kein Ligaspiel.

Es gab aber so etwas wie ein Freundschaftsspiel der Fargo Force gegen das Team USA (Nationalmanschaft denke ich) in der Kategorie U 18.





Das Stadion war gut besucht. Die Jungs von Fargo haben alles gegeben und den ersten Buck versenkt, aber dann aber doch leider 1 zu 4 verloren.
Was mir aufgefallen ist: Die Amerikaner spielen permanent an ihren Handys rum. Das setzt die Anstrengungen und Mühen des Teams herunter. Schade eigentlich. Auch sonst wird immer und überall gecellphoned.

Jetzt war wieder Fütterungszeit. Andreas war hungrig nach dem tollen Frühstück und wollte nochmal zum Diner als typisch amerikanischen Abschluss für mich.
Leider war die Bedienung komplett überfordert. Das Essen war anders als erwartet und auch nur lauwarm. Na ja geschenkt. Man kann halt nicht immer Glück haben im Leben. Wir hatten soviel auf unserer Reise.
Jetzt ab ins Bett morgen wird früh aufgestanden und dann heißt es unendlich langer Rückflug.

Donnerstag, 24. Oktober 2013

Tag 26, Donnerstag, der 24.10.2013

Von Dickinson nach Fargo.

"Bin ich in Deutschland oder was Computer sagt ja nein ja nein..."

Nach einem wirklich ausgiebigen Frühstück im besten Hotel mit Brot, Marmelade, Eiern, Würstchen, Gemüse, Tomatensaft, Müsli und Muffins sollte es zurück gehen. Mit einer kleinen Detour (Umleitung) über Hannover - ja richtig über Hannover.

Eigentlich hätten wir direkt über die Interstate 94 bis nach Hause gefunden. Da ich aber vorher herausgefunden hatte, dass es in North Dakota ein Hannover gibt wollte, ich mir das unbedingt anschauen. Es gibt übrigens ca. 100 Hannovers auf der Welt, aber nur eins, dass mit 2 N geschrieben wird - nämlich besagtes in North Dakota. Also verliessen wir an der Abfahrt Mile 127 die Interstate (Hab mich vertan gestern - die Meile 0 beginnt im Westen der Staatengeenze und zählt dann nach Osten hin), um über eine Art Bundesstraße mit der Nummer 31 zu fahren. Der Ort Hannover befindet sich ca. 17 Meilen von der Interstate entfernt und war auch nicht ausgeschildert.
Kein Wunder. Im Vergleich zu unserem Hannover gibt es hier gerade mal 6 Häuser.



Der Ort erstreckt sich gerade mal über eine Straßenkreuzung im Nichts. Es gibt die lutherische Saint-Peter Kirche und einen Friedhof. Hier ruhen überwiegend Menschen deutscher Abstammung.
Und das zum Teil mit gleichem Namen im Dutzend. Die waren wohl alle miteinander verwandt.
Die größten Familienstämme waren die Albers und Bornemanns. Hier ruhten aber auch Kitzmann,
Reiner, Rolfe, Henke, Maier, Rabe, Hintz und Schulte. Von gefühlten 60 Gräbern nahmen die Albers 25 % ein. Der Hannover-Friedhof wurde 1889 eröffnet.


Ich wollte eigentlich mal mit ein paar Leuten sprechen, es sah aber alles etwas düster aus. Kevin hatte versucht Kontakt mit Einheimischen herzustellen bekam, aber keine Antwort.
Jetzt werde ich wohl meine Fahne aus unserem Hannover plus diverser Broschüren einfach an Rev. Russel Fitch schicken - dem vor Ort ansässigen Pastor.
Auf unserer weiteren Tour haben wir noch Bismarck, die Hauptstadt North Dakotas passiert. Kevin meinte, dass sie nicht so spannend ist, deshalb haben wir es uns geschenkt reinzufahren.
Die Fahrt war etwas langweilig für mich. Immer nur Autobahn, flaches Land und geradeaus, so das ich die Straßenkarte von North Dakota studiert hatte.
Hier gibt es Orte wie Bergen, Berlin, Bremen, Hamberg ( soll wohl Hamburg sein), Karlsruhe, New Leipzig , Munich (München) Osnabrock (Osnabrück) oder auch Namen wie Berthold, Martin, Max, (Freunde im richtigen Hannover) aber auch Arthur, Grethe, Manfred, Marion, Verona,  Eckmann, Hensel,Kramer, Werner, Ypsilanti, Zahl.
International sei noch erwähnenswert Havanna, Lisbon, Straßburg und für mich und Björn's Familie wichtig Hastings, da dort seine Eltern für 10 Jahre gelebt und ich diesen Ort geliebt habe. 
Napoleon hat sich hier auch verewigt.
Kevin hat sich mal schlau gemacht. Zur Zeit der Bevölkerungsniederlassung in Nort Dakota war das Verhältnis 47% Deutsche im Vergleich zum Rest.


Nach 1.600 Meilen Rundtour haben wir wieder Fargo den Beginn unserer Reise erreicht.

Mittwoch, 23. Oktober 2013

Tag 25, Mittoch den 23. Oktober 2013

Von Spearfish nach Dickinson.

"Der Teufel trägt Falten"

Gestern Abend hatten wir noch im hauseigenen Restaurant gegessen. Ich bestellte ein Bier (Budweiser) so wie immer, da es sehr günstig ist und vom Geschmack mir ganz gut schmeckt. Dies wird hier in Amerika allerdings mit Reis gebraut. Da fragte mich die Bedingung nach meinem Ausweis - Bier gibt es nähmlich erst ab 21 Jahren. Ich fragte denn gleich, für wie alt er mich denn hielte? Die Antwort war für einen Highschool-Anfänger - na dafür mal danke. Endlich wieder 18!

Bin dann noch eine Runde ins Schwimmbad und den Whirlpool gegangen und dann hieß es schlafen.
Irgendwie gehe ich jeden Tag früher ins Bett und schlafe länger. Die vielen Ausflüge und Eindrücke schlauchen doch etwas. Fühle mich schon wie Oma.

Heute hieß es mal wieder die Stadt verlassen und auf zu neuen Ufern! Die Reise sollte heute nach 300 Mail erst enden. Es ging zum ersten nationalen Monument Amerikas den Devils Tower National Monument von 1908. 

Zuerst ging es wieder  durch harzähnliche Landschaften, dann tauchte aus dem nichts ein übergroßer Klotz aus der Erde auf. Das Interessante daran war seine Form - der ganze Berg war trichterartig umwandelt.  Sowas kannte ich bisher nicht. Die Sage besagte, dass als der Berg sich aus der Erde erhob hat ein Bär sich mein seinen Krallen an ihn geklammert und so die einmaligen Spuren hinterlassen hat.











Da dies zur nationalen Geschichte gehört (Park oder Monument), muss man Eintritt  bezahlen. Dieser liegt zwischen 10 und 15 Dollar pro PKW.
Da wir nur 3 Parks besuchten, denn die anderen am Beginn der Reise waren ja geschlossen, war das der günstigste Weg.
Wenn jemand unterwegs ist und mehr Parks besuchen möchte, kann man auch die Jahreskarte für alles für 80 Dollar erwerben.
Die Ranger sind alle nett und auskunftsfreudig und alle Broschüren gibt es auf Nachfrage auch in Deutsch.

Jetzt ging es weiter nach Dickinson. So viele und vor allem lange gerade Straßen hatte ich bisher noch nicht gesehen. Die längste kerzengerade Straße war ca. 50 km lang. Soweit das Auge reicht.  Nach jedem Hügel dachte ich, jetzt kommt eine Kurve... Pustekuchen!  Es ging immer weiter und weiter schnurstracks geradeaus.
Es war landschaftlich alles Prärie und eine Kuh Herde nach der anderen.
Apropos Kühe. Ich berichtete ja von dem Schicksal einiger Tiere.
Die Frühstücks-Bediengung erzählte uns, dass alles mit Regen begann und in der Nacht wurde daraus nasser Schnee. Als sie morgens aufwachte, war der Schnee so hoch wie sie gross war - ca 1,60 Meter. Sie überlegte ob sie einen Tunnel graben sollte um das Haus zu verlassen. 
Dieser für diese Jahreszeit überraschende Blizzard raffte letztendlich 30.000 Kühe hin und kostete 1,5 Milliarden!  27.000 Haushalte hatten keinen Strom ,da die hier beliebten Oberleitungen zusammengebrochen sind.

Apropos fahren auf den Interstates - diese sind so wie bei uns die Autobahnen und die Ausfahrten sind mit einer  Nummer gekennzeichnet. Komisch fand ich nur,  dass  z.B. nach der 185 die 198 folgt. Ich dachte immer meine Straßenkarte ist zu klein und es werden nicht alle Nummern gelistet. Das stimmt aber nicht. Die Ausfahrten-Nummern sind die Meilen, wo man sich gerade befindet. Gestartet wird mit Meile Null an der Staatengrenze und es wird immer von Ost nach West und vom Süden nach Norden nummeriert.
Eigentlich ganz schlau wenn mal eine neue Straße gebaut wird, kann man ganz einfach die neue Nummer einsetzen, da sie anders wie bei einer Durchnummerierung ja noch nicht vergeben ist.
In den größeren Orten sagt man z.B. einfach die nächsten 6 Exits und denn jeweiligen Ort und bei Städten den Namen der jeweiligen Straße der Stadt, auf die man fährt.

Das Hotel in Dickinson La Quinta ist das modernste meiner Reise
Es sieht alles ganz fein aus. 

Nach dem Einchecken sollte ich aussuchen, wo wir essen gehen.
Die Hotelbroschüre empfahl ein paar Restaurants und ich entschied mich für eine Sportkneipe, da es dort Fisch und Steaks geben sollte.
Nach all den vielen Rindern, verspürte ich den Drang in ein solches herzhaft reinzubeißen.
Anders als in deutschen Sportkneipen waren die Fernseher leise und obwohl der Laden brechend voll war, war es überraschend ruhig und angenehm.
Genehm war mir auch mal ein Rib-Eye Steak zu probieren. Das hatte ich zuvor noch nicht. Hier gab es das in 12 oz (340 Gramm) für gerade mal 19$ - also gerade mal 13,90 Euro. Das war supergünstig und sehr lecker!

Dienstag, 22. Oktober 2013

Tag 24, Dienstag, den 22.10.2013

Von Rapid City nach Spearfish.


"Zurück zum kalten Krieg"

Heute wollen wir die Badlands besichtigen. Keine Ahnung, was das ist! Ich habe mich vorher nicht über diesen Part der Reise informiert. Also lass ich mich mal überraschen.

Da die Nationalparks wieder geöffnet sind, ist das kein Problem. Um hier reinzukommen, muss man nämlich eine Art Zollstation passieren und Eintritt bezahlen. Die Badlands sind wieder mal eine besondere Art Landschaft. Statts steil nach oben, geht es hier schluchtenartig nach unten.
Wenn mein reinfährt, sieht man erstmal gar nichts. Es ist alles flache Prärie. Dann geht es aber steil nach unten und die Natur hat wieder ein Wunder geschaffen. Hier bestehen die ganzen Hügel und Schluchten nicht aus Stein oder Felsen, sondern einer Art getrockneten Ton oder Schlamm. Dadurch verändert sich die Natur auch stets und ständig. Die ganzen Gebilde sind "weich wie Butter".
Nachdem wir nun schon einen Kojoten und mehrere Büffel gesehen haben, gab es mal wieder etwas in freier Wildbahn aus der Abteilung Zoo Hannover zu bestaunen: Diesmal war es eine Schaar Präriehunde, die fröhlich ihre Nase zur Sonne strecken!





Nun ging es weiter und auf einem Schild war der Hinweis auf ein Museum über den kalten Krieg ausgeschildert. Das ist eigentlich nicht das, was mich sonderlich interessiert und stand ursprünglich auch nicht auf unserem Plan. Es sollte sich jedoch herausstellen, dass es mich zurück in mein Leben als Gefangener im Kommunismus zurück versetzte und diverse Emotionen freisetzte. Mein Gehirn fuhr Achterbahn und ich war sehr tief drin in meiner Zeit. Als Jugendlicher als die Mauer fiel, war ich 16 Jahre alt und bekam das alles hautnah mit.  Das "Minuteman Missile National Historic Site" gehört zum Nationalpark-System und befindet sich an der Interstate 90 Ausfahrt 131. Das Museum erzählt nämlich die Geschichte aus der Sicht der USA. In der DDR-Sicht war Amerika ja die Supermacht und damit der politische und kapitalistische Klassenfeind.
Hier wird zum Glück mal nichts über den 2. Weltkrieg berichtet; auch nichts glorifiziert und erzählt wie toll doch Amerika war und ist. Es wird einfach die damalige Zeit des kalten Krieges anschaulich wiedergegeben. Der Mann vom Personal war auch ganz angetan mal zu hören, wie die Geschichte aus meiner Sicht (wohlgemerkt die von Staats wegen zurechtgebogene) dargestellt wurde. 
Hier in South- sowie in North Dakota waren nämlich die Cruise Missiles II oder auch Minuteman stationiert. Eine Rakete hatte die Kraft von einer Million Tonnen Dynamit! Hier in Dakota waren 150 Stück in der Erde an unterschiedlichen Stellen versenkt. Insgesamt wurde 1961 Stück in Depots gelagert. Die Farmer gaben in den frühen 60ern etwas von ihrem Land ab - gerade mal so groß wie ein Fußballfeld und das wurde dann immer mit einer Rakete bestückt. Die Bestückung dauerte 3-4 Stunden. Der Flug von hier mit dem Ziel Kreml gerade mal 30 Minuten. Zum Glück kam es nie zum Ernstfall, sonst hätte ich wohl kaum darüber berichten können. Nach den ganzen Städten und Landschaften, war es ein sehr interessantes und auch durch meine Geschichte bedingtes tiefgreifendes Erlebnis. So etwas mal hautnah vor Ort zu erleben.
Aber damit noch nicht genug. Der Museumsmann gab uns 5 Besucher (wir sind schon eingerechnet) einen Zettel mit, wo wir einen Originalplatz besichtigen können, wo die Rakete in der Erde ist!
So sah ich zum erstenmal so ein Ding in der Erde, wenn auch nicht mehr scharf geschaltet, mit all den dazugehörigen Anlagen. Ich war tief beeindruckt.
Heute sind die unterirdischen Abschussanlagen abgerüstet und durch Sprengung unwiederbringlich zerstört. Die Farmer haben ihr Land zurück erhalten.

Von ursprünglich 1961 Missiles II halten die USA heute noch ca. 500 oberirdisch vor.
Verrückt ist, dass die größten Millitärnationen folgende sind:
1. Amerika
2. Russland und dann
3. Dakota als Teil Amerikas.




Nun geht es zum Endpunkt des heutigen Tages in der Stadt Spearfish ins Holiday Inn.


P.S.:
Die ganzen Zeiten verwirren einen. Ich habe mich strikt geweigert, die Armbanduhr auf Amerika einzustellen, damit ich weiss, wie spät es zu Hause ist.
Gerade ist es in Deutschland 1:30 Uhr morgens. In meinem iPod 4:31 Uhr abends. Im Hotel ist es 5:31 Uhr abends und der Laptop von Kevin sagt 6:31 Uhr abends. ( Dakota besteht aus 2 Zeitzonen)

Wirklich sehr strange!

Montag, 21. Oktober 2013

Tag 23; Montag, der 21.10.2013


Heute sind wir durch die "Black Hills" gefahren. Hier sieht alles aus, wie unser Harz - die Landschaft, die Vegetation.
Zuerst sind wir zum "Mount Rushmore" gefahren. Das kennt so ziemlich jeder - sind hier doch die 4 Präsidenten George Washington, Thomas Jefferson, Abraham Lincoln und Theodore Roosevelt im wahrsten Sinne des Wortes in Stein gemeißelt, sprich in einen Felsen. Begonnen wurde damit 1927 und fertiggestellt wurde das Denkmal 1941.
Der Architekt Borglum (Sohn dänischer Einwander) beklagte sich, dass es im ganzen Land kein Denkmal gäbe, dass wenigstens die Größe einer "Schnupftabakdose" erreiche.

Weiter ging es zu den "Wind Caves" - einer Riesenhöhle, die eine der ersten Nationalparks Amerikas waren.
Da Kevin nicht Höhlentauglich ist und ich keine Lust mangels Nachfrage auf eine englischsprachige Privatführung hatte, haben wir die Besichtigung sausen lassen.









Es sollte dann weiter gehen nach Hot Springs zu der "Mammoth Site". Wir wurden aber erstmal von einer Büffel- oder Bison-Herde (ist angeblich das Gleiche) ausgebremst, die hier frei rumlaufen und die Straße überquerten.
Der Ort Hot Springs ist ein Touristenort mit Wasserfall, Heilquellen und  nett anzuschauenden Steinhäusern. Es gab auch einen Knast, wo die in Orange-gekleideten Insassen, die gerade Freigang hatten, freundlich zu uns durch den Zaun winkten.

Nun aber auf nach "Mammoth Site" einer überdachten Ausgrabungsstädte. Hier ist allerlei Gebein von Mammuten anschaulich ausgestellt.Wir hatten eine Führung mit drei anderen Interessierten - quasi wieder eine Privatführung. Das liegt wohl zum Einen daran, dass keine Hauptsaison mehr ist und zum Anderen, dass das Gebiet dünn besiedelt ist.

Mal ebend einen Tagesausflug zu machen, ist kaum drin. Die größte Stadt North Dakotas ist Fargo mit gerade mal 150.000 Einwohnern.
Hier in South Dakota ist die größte Stadt Pierre und bietet auch nicht viel mehr. Ansonsten hat man ab und zu auf den Interstates mal ein paar Farmen, die auch nicht gerade groß sind. Hier leben halt kaum Menschen. Ich bin mir sicher, dass hier mehr Rinder rumlaufen als Menschen leben.



Sonntag, 20. Oktober 2013

Tag 22; Sonntag, der 20.10.2013

Zurück zur Straße von Fargo nach Rapid City.

Flach wie Flunder.
Es geht mal wieder auf Tour. Nach 3 Wochen Dauer-Sonnenschein starteten wir im Regen.
Zuerst ging es auf die Interstate 29, danach auf die I-90. Insgesamt 580 Meilen.
Es ging durch Nord- und Süd-Dakota.
Die Landschaft ist total flach. Hier ist die Kornkammer Amerikas; Weizen und Mais soweit das Auge reicht und das reicht weit! Unendliche Weiten. Das zweite Business ist hier die Rinderzucht. Ich hatte die ganze Zeit den Drang ein Steak zu verspeisen. Den ersten Stopp hatten wir in Mitchell eingelegt. Dort gab es einen Western-Salon und das Corn-Palace-Museum. Das sah etwas wie Disneyland aus. Beeindruckend war die Verkleidung aus Stroh. Ich wußte vorher gar nicht, dass man daraus Bilder machen kann. Waffen waren in beiden Einrichtungen ausdrücklich erlaubt und willkommen!
Wir haben danach den Missouri River überquert und sind in Oacoma an der Raststätte essen gegangen. Es gab ein Buffet für $12. Ich habe mich erstmal durchprobiert; danach füllte ich mich wie ein vollgefressenes Schwein. Zum Glück steht man hier eher auf Rindfleisch, sonst hatte ich mich wohl um mein Leben fürchten müssen.
Nicht schön war der Anblick vieler toter Rinder auf einem Abschnitt der Interstate.
Ich bin nämlich im Winter gelandet - es gab hier einen Schneeeinbruch und die Tiere konnten nicht mehr reingeholt werden, da es zu viele sind und die dann verhungert sind.
Diesmal war der Sonnenuntergang in Rapid City, unserem heutigen Ziel. Es war bewölkt, aber die Sonne luckte durch. Mal ein anderer sehr schöner Anblick eine tolle Szenerie.


Samstag, 19. Oktober 2013

Tag 21; Samstag, der 19.10.2013

Fargo Tag 1.

Endlich mal richtig ausgeschlafen.
Jetzt hieß es Cruisen mit dem Auto von Kevin - einem Chevrolet Silverado Pick up.
Jetzt war ja Tag und ich sah etwas mehr von der Stadt, die bis auf die Innenstadt, die sehr kompakt ist und zum Teil aus sehr alten Backsteingebäuden besteht. Sieht besser aus, als die Bilder die ich vorab im Internet gesehen hatte. Die ganze Stadt scheint so auszusehen, wie die Wistiria Lane aus Desperate Housewifes.
Die ganzen Wohngebiete bestehen aus Einfamilien-Häusern mit Vorgärten und Garageneinfahrt. Es ist alles gepflegt und der Rasen ist gestutzt - irgendwie Spießigkeit in Formvollendung.
Selbst die berüchtigten Trailerparks sehen schick aus.
Wir haben einen kleinen Park besucht und sind dann zum Red River gefahren.
Die Besonderheit hier ist, dass durch die Eiszeit bedingt, der Fluss nicht nach Süden fliesst, wie sonst üblich in den USA, sondern nach Norden Richtung Kanada.


Da die ganze Stadt Fargo flach wie eine Flunder ist und sehr tief liegt gibt es überall Dämme und Deiche, da der Fluss regelmäßig im Frühjahr sein Flussbett verlässt. Anders als in LA, wo der Flus in einer Betonwanne entlanglauft, schlängelt sich hier der Fluss noch in seiner natürlichen Bahn entlang. Danach wollte ich mir den Bahnhof anschauen.
Das alte Bahnhofsgebäude macht richtig was her, wird aber nicht mehr genutzt.
Ich wollte mal in dem neuen Bahnhof nach einer Abfahrtstafel schauen, wohin man von hier kommt und wie oft.
Der Bahnhof war aber verschlossen. Der hat nur von Mitternacht bis morgens 8:00 Uhr geöffnet, da es nur 2 Züge gibt, die Fargo anfahren. Beide kommen in der Nacht an - der eine fährt nach Osten, der andere nach Westen. Ob da dann wohl was los ist und der Bär steppt? Ich werde es wohl nie erfahren.
Jetzt hat mich Kevin noch zu einer merkwürdigen Maschine gebracht. Den Text durfte ich aber nicht durchlesen, da er etwas mit den gleichnamigen Film Fargo zu tun hatte. Den schaue ich mir dann in Deutschland mit Björn an. Nur soviel: Die Stadt Fargo kommt gerade mal 8 Sekunden im Film vor.
In der ganzen Stadt werden neue "Wistiria Lane"-Wohngebiete gebaut, da die Stadt im Wachstum ist. Hier ist alles auf IT ausgelegt und der größte Standort von Microsoft in der USA außerhalb der Zentrale. 

Abends hat Kevin dann für mich gekocht. Nudeln mit Mettbällchen - ein einfaches Gericht aber es hat toll geschmeckt.

Freitag, 18. Oktober 2013

Tag 20; Freitag, der 18.10.2013 - Teil 2

Los Angeles -> Fargo (North Dakota)

"Die Reise geht weiter..."

Andreas schickt mir jetzt seine Berichte per Mail, die ich hier dann veröffentliche.
Los geht's:


Nun heist es für mich eine Woche weiter durch Amerika.
Zuerst ging es nach Denver. Dort muste ich nach 2 Stunden Pause umsteigen und bin in Fargo von meinem Gastgeber Kevin empfangen worden.
Überraschenderweise ist mein Gepäck ohne Zwischenfälle  angekommen. Der Flughafen ist so klein, dass sich das Gebäck im Empfangsgebäude außerhalb der Sicherheitszone sich im Kreis dreht.
Kevin wohnt in einem Stadtteil, der aussieht wie bei den Desperate Housewifes - alles ist akkurat und gepflegt.

Ich bin dann gleich ins Bett weil ich ziemlich Platt war. 


Tag 20; Freitag, der 18.10.2013

Los Angeles -> Hannover / Fargo

"Trennung"

Heute ist es leider soweit - ein Tag der Trennungen. Wir verabschieden uns von Mike, der nach einem gemeinsamen Kaffee zur Arbeit ins Museum muss. 

Wir verabschieden uns von Venice Beach mit einem schönen Frühstück am Strand.

Wir verabschieden uns von Los Angeles  mit einem Foto vor einem riesigen Donut.


Wir verabschieden uns von Ron, mit dem wir so viel erlebt haben. Wir konnten uns gegenseitig viel erzählen, zeigen, erklären. Ron wird definitiv nach unserer Tour einiges ändern im Leben. Er will seinen Ruhestand nutzen, um Führungen in Sachen Architektur zu geben - sein großes Steckenpferd. Morgen schon besucht er eine Art Volkshochschulkurs dafür. Und er will mehr Nahverkehr fahren und sich damit beschäftigen. 

(Nochmal wir 3 zusammen von unterwegs)

Und zuletzt verabschieden wir uns voneinander - wenn auch nur für eine Woche! Ich fliege nach Hause und Andreas fliegt noch eine Woche nach Fargo in North-Dakota und wird dort eine weitere Tour mit seinem dortigen Gastgeber Kevin durch North- und South-Dakota unternehmen. 

Er wird weiter berichten, was er erlebt. Ich ziehe mich hier erstmal zurück und werde dann die Berichte weiterleiten. 

Viel Spaß beim Lesen weiterhin und danke für die vielen Kommentare auf Facebook und per E-Mail!



Alles Liebe,
Euer Björn 

Tag 19; Donnerstag, der 17.10.2013

"Mein längster Geburtstag"

Bereits gestern um 15 Uhr startete mein Geburtstag - da war es 0 Uhr in Deutschland und die ersten Geburtstagsgrüsse trafen ein!

Aber nun habe ich auch offiziell hier Geburtstag - aber bevor wir feiern, muss der Camper zurückgegeben werden. Da Ron sein Insulin im Camper vergessen hat, kommt er zum Abgabeplatz. Dort haben wir eine aufwändige Prozedur erwartet - immerhin waren wir nicht gerade gnädig was die gefahrenen Strecken anging. 2741 Meilen (= 4413 Kilometer) haben wir mit dem Teil hinter uns gebracht. Und es gibt laut Vertrag eine Menge Dinge, wofür sie noch ordentlich abkassieren können (falscher Benzinstand, nicht geleerte Toiletten, Beschädigungen, verspätete Abgabe und viele mehr). Das ganze Verfahren hat dann aber nur 10 Minuten gedauert und von der hinterlegten Kaution von $500 haben wir $571 zurückbekommen! Sehr merkwürdig aber ok! :-)



Ron hat uns dann zur Metro-Linie gefahren - von dort sollte es nun endlich in die Universal Filmstudios gehen! Riesenschlange vor Ort an der Kasse waren sehr abschreckend - aber Andreas hat mir zum Geburtstag extra "Front of Line"- Pässe geschenkt. Damit war der Eintritt mit $139 pro Person der teuerste Besuch in einem Freizeitpark, den wir bisher gemacht haben! Aber es hat sich gelohnt. Wir brauchten nirgendwo warten und kamen immer sofort an die Reihe, so dass wir am Ende des Besuchs alle Attraktionen und Shows besucht haben! Das war sehr geil! 
Sämtliche Attraktionen waren mit viel Aufwand inszeniert worden und haben uns etwas gezeigt, was wir so noch nie gesehen hatten! Auch wenn das ganze eine riesige Massenunterhaltungsmaschine ist - für einen Tag ist das voll ok! Ein sehr schöner Geburtstag mit meinem Hasen!





Ron hat uns abgeholt und wir sind noch durch Beverly Hills gefahren um
Das Haus von Doris Day
und Barbara Streisand
zu besuchen...


Abends sind wir mit Ron und Mike Essen gegangen - Mike hat nämlich auch Geburtstag - am gleichen Tag wie ich! ;-)

Das essen war sehr exclusiv teuer aber auch mit einem Super Blick auf das Meer und den Pier. 
Zuhause haben haben wir Mike ein Spiel geschenkt, weil er gerne spielt. 10 Days in the USA schien uns sehr passend und wir haben gleich ein zwei Runden gespielt, die beide leider an mich gingen. Er war hellauf begeistert!

Dann hieß es packen und schlafen gehen - morgen gehen unsere Flüge! Für mich heißt es aufbrechen nach Deutschland. Andreas fliegt für eine Woche nach Fargo - eine weitere Tour durch North- und Southdakota liegen vor ihm!