Normalerweise ist Stadturlaub ja immer von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten zu sprinten um möglichst viel zu erleben. Das sind aber auch die Riesestädte und man möchte ja viel sehen. Dieser Urlaub ist so ganz anders: Manchester ist so groß wie Hannover und hat ca. 450.000 Einwohner und wir lassen uns einfach treiben. Zuerst einmal hieß es, sich die Wochenkarte für den Bus und die Tram zu besorgen. Das war gar nicht so einfach, deshalb sind wir direkt zur zentralen Nahverkehrsverkaufsstelle am Picadilly Gardens gegangen. Das ist hier sozusagen der Kröpcke von Manchester, nur das es hier auch viel grün gibt und ein schöner Brunnen zum verweilen einlädt. „Eine Woche bitte Bus und Bahn.“ „Oh, Sie müssen erst ein Passbild haben!“ Glücklicherweise stand der Fotoautomat gleich im Geschäft. Eine Woche fahren kostet £31 und noch einmal die £5 fürs Foto, macht beim jetzigen Kurs 44 € - wohl gemerkt eine Wochen- und nicht Monatskarte! DerZug ist da übrigens nicht dabei, denn das hätte noch mehr gekostet. Nun endlich ab bis zur Station Coornbrock, den Beginn unseres Ausfluges.
Wir spazieren heute am Kanal entlang und das ist auch mein TIPP für Manchester: Der Kanal zieht sich durch die ganze Stadt und der Abschnitt Coornbrock zum Zentrum ist der Tollste!
Das hat mit der Breite der sehr alten Kanäle zu tun. Der Metal'er ist Aussteiger und lebt auf dem Boot, seinem Hausboot sozusagen. Es ist mit Piratenflagge, Sonnenkollektor auf dem Dach und Kräuterzüchtung ausgestattet.Er fährt, wann immer er will und Lust hat, immer weiter von Ort zu Ort und von Stadt zu Stadt. Es gibt in der Stadt zahlreiche Schleusen, die alle immer von Hand betrieben werden müssen - ein schönes Schauspiel.
Der Kanal geht auch an der Canal Street vorbei - eine kleine Straße im „Gayvillage“. Dieser Stadtteil heisst tatsächlich „Gayvillage“ und steht so im Stadtplan drin – und wo Gay draufsteht, ist auch gay drin: hier hat „Mann“ dann Bar an Bar und es ist das Ausgehviertel für die Schwulen.
Das Leben kann so schön sein: draußen sitzen am Kanal, Bier trinken und verrückte Engländer beobachten. Frauen mit Glatze, Typen Kleidergröße Null „Vicky Polands“ (siehe „Little Brittain“) und dicke Engländerinnen die aussehen wie Beth Dito. Nach dem Bier sind wir nach Hause und haben uns etwas ausgeruht um dann nochmals am Abend durch die Szene zu wandern. Es war ein sehr toller entspannender Tag.
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