Samstag, 29. November 2014

Von Madrid nach Santiago de Compostela Tag 3

Samstag, der 29/11/2014.

Ich bin ja immer panisch, dass ich verschlafe. Ich habe in meinem iPod 3 Wecker gestellt und ich habe noch einen normalen Wecker mitgenommen.

7:40 Uhr sollte der Wecker im  iPod klingeln. Das hörte ich aber nicht, da ich eins von den Kopfkissen drauf geschmissen hatte in der Nacht.
Gut das ich noch den anderen Wecker mit hatte. Schnell anziehen und ab zur Metro mein Zug fährt ja schon um 8:45 Uhr. Die Metro kam auch gleich Samstag morgens fährt sie im 10 Minuten Takt. Die Linie 1 brachte mich in 11 Stationen Umstiegsfrei zum Bahnhof Chamartin.
Wenn man sich wundert das ich hier immer über so viele Bahnhöfe schreibe - das ist nicht wie in Deutschland einen Hauptbahnhof. Hier gibt es immer mehrere Bahnhöfe für den Fern Reiseverkehr. Das ist wie in Paris je nach Himmelsrichtung mehr oder weniger.

Ich war dann um 8:30 Uhr am Bahnhof angekommen. Da die Metro wie erwähnt nur aller 10 Minuten fährt hätte ich sie auch nicht verpassen dürfen, denn dann wäre meine Eisenbahn wohl ohne mich gefahren.

Die Metro Station gleicht einer Kathedrale mit einem Licht-Wasserfall. Es halten dort die Metro Linien 1 und 10 direkt übereinander. Es ist viergleisig je Ebene ausgebaut also hat man noch die Option 2 weitere Linien einzufügen.

Am Eisenbahn Bahnhof angekommen habe ich mich erstmal einmal orientiert wo mein Zug fährt. Auf Gleis 16 meiner Glückszahl ich glaube es gab insgesamt 20 Gleise.

Zug A (Alvia) 4085 Wagen 7 Platz 3B. 

Man musste schon vor dem einsteigen durch eine Ticket Kontrolle. Die Frau gab dann meine Ticketnummer  ein und einen Stempel als ok. Ich hatte eine in Deutschland gekaufte Fahrkarte. Anschließend wurde das Gepäck wie am Flughafen durchleuchtet.

Ich hatte Wagen 7 die Nummern gingen aber aufwärts das paßte nich, da es bei Wagen 10 startete.
Ich sah dann das der Zug wie teilweise bei unseren ICEs aus 2 Zügen bestand die gekuppelt sind. 

Der Triebkopf  läuft hier sehr spitz zu. Es dominieren im Inneren die Farben Blau und Grün. Es ist alles sehr sauber und superwarm. Die Spanier sitzen alle langärmlig rum. Ich bin froh, dass ich ein T- Shirt  anhabe. Kurz nach der Abfahrt kam Personal und fragte ob man einen Kopfhörer möchte. Es gab Musik und an der Decke Monitore wo Filme liefen.

Wir sind gerade keine 1 Minute unterwegs da sah ich in der ferne Berge mit Schnee.
Abgefahren - den ersten Schnee in diesem Winter sah ich in Spanien.

Nach 15 Minuten sind wir im Tunnel den kompletten Berg durchgefahren - danach kam Nebel.

Landschaftlich ist um Madrid alles sehr Grün mit Wiesen und einer Art Pinien-Wäldern.

Am Bahnhof von Medina del Campo sind wir reingefahren und rückwärts wieder raus.

Der Zug war nicht sehr voll ich habe mich umgesetzt in eine leere 4er Sitzgruppe da ich wiederum auf meinem 2 er Platz einen Nachbar hatte.

Das hatte den Zug Kontrolleur etwas aus dem Konzept gebracht. Der läuft hier mit einer Liste rum wo drin steht welche Plätze belegt sein müssen.
Ich stellte mich doof und blieb sitzen. Falls noch jemand kommt, denen die Sitzplätze zustehen gehe ich natürlich auf meinen vorgesehen Platz.

Bei meiner Nachbar 4er Gruppe hatte sich ein Paar  nach der Ansprache vom Schaffner zurück zu ihren zugeteilten Plätzen begeben.

Nach dem Bahnhof Median del Campo war Schluß mit der High-Speed Strecke die wir übrigens mit 240 km/h befahren sind. Jetzt wackelte, ruckelte, zuckelte und klapperte es bei Tempo 140 km/h.

Unterwegs sah man  immer mal wieder, dass die Strecke ausgebaut wird und neue Trassen und Tunnels entstehen. Zurzeit fahren wir mit Diesel. Man sieht aber auch schon die Strommasten für die Elektrifizierung. 

Wenn man mit dem Zug  Santiago di Compostela anfährt, sieht das erstmal sehr trostlos aus. Lauter mehrstöckige Blöcke und auch nicht gerade auf dem Stand der Zeit.

Mein Gastgeber hat mich mit dem Auto abgeholt. Das war auch ganz gut, denn er lebt etwas auswärts und der Nahverkehr besteht hier nur aus Bussen. Ich hatte mein eigenes Schlafzimmer mit eigener Toilette was für ein Luxus. Sein Partner kam dann auch - die Beiden leben seit knapp 20 Jahren zusammen.

Javier wollte mir nun die Stadt zeigen, die ja weltbekannt ist für den Jakobsweg  der hier an der Kathedrale endet.

Wow ich hatte ja vorher den langweiligen Einheitsbrei der Häuser beschrieben. Zwischen alle dem gab es eine richtige Altstadt und die war klasse! Es sah alles aus wie im Mittelalter. Kleine Gassen, große und kleine Plätze vom Mini-Haus bis zu Palästen. Ich war zur Abwechslung mal froh, dass ich jemanden hatte der mir alles zeigte. Hier kann man sich leicht verlaufen. Die Kathedrale war fantastisch und reich ausgeschmückt.

Das allerallerallertollste war aber, dass Javier selbst mir die ganzen Details und die Geschichte erklärt hat. Das hat er perfekt anschaulich und vor allem zu keiner Zeit Dröge gemacht. Ich hatte ja schon viele Führungen davon auch schon sehr langweilige und das waren Profis.

Er wußte auch über die ganzen anderen Paläste zu berichten wie das mit den Pilgern, Nonnen und Mönchen alles so funktioniert. Ein Multi Talent.

Respekt vor jemanden, der einfach nur Spaß hat seine Stadt zu zeigen.

Anschließend sind wir auf meinen Wunsch in einen alten Park spazieren gegangen. Hier ist noch recht viel Grün es gibt sehr alte Bäume und Alleen. 

Madrid war da schon weiter mit der Jahreszeit. Vom Gefühl ist hier September und es wird noch später dunkel. In Madrid schrieb ich ja, dass es um 18:00 Uhr dunkel ist. Hier erst um 19:00 Uhr liegt ja westlicher. Somit habe ich ja richtig profitiert - mehr Licht und Temperatur! Schade das wir Menschen das nicht zwischen speichern können.

Zum Abendbrot ging es in eine kleine Bar hier bei den Beiden außerhalb vor Ort. So mag ich das - nur Einheimische und lokales Publikum man bekommt etwas von der Mentalität mit.
Wir sind 21:30 Uhr zum Essen gegangen. Meine Gastgeber meinten das ist noch früh. Das Lokal allerdings war schon recht voll und wir mussten am Tresen warten. Wir bestellten ein Bier und bekamen dazu schon einmal als Begrüßung  ein ordentliches Stück Tortilla. Die Beiden bestellten dann für uns.  Die Wahl war perfekt - Salami, Schinken, Käse auf einer Platte das können die Spanier richtig gut da sind sie Weltmeister. Dazu gab es noch Bällchen mit Fleischfüllung, selbst gemachte Pommes und gebratenes Schweinesteak. Es gab nix zu bemängeln alles perfekt! Die Leute sind sehr freundlich. Das Lokal würde ich sofort nach Hannover importieren.
Um 22:30 Uhr waren wie fertig und sind gegangen. Da standen immer noch die Leute und warteten auf Sitzplätze.

Ein perfekter Tag in Santiago war zu Ende.

















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