Sonntag, 9. November 2014

Berlin Lichtgrenze Tag 3

Nach dem Frühstück ging es nach Hause aber nur vom Namen.

Im Bröhan-Museum ist eine Ausstellung über die Hannoversche Cakes Fabrik "Bahlsen".
Da fährt man nach Berlin und schaut sich eine Ausstellung über eine hannoversche  Traditions Fabrik an.
Bahlsen hat immerhin 125 Jahre auf den Buckel. Es gab allerlei bunte Keksdosen zu bestaunen. Teils aus den Anfängen der Produktion. 
Mitgenommen haben wir, das Bahlsen die erste Firma in Europa war, die mit einem Fließband produziert hat - noch bevor es die Amis bei Ford gemacht haben. Außerdem war Bahlsen eine der ersten Firmen überhaupt, die moderne Werbung platzierten - mit Plakaten, bedruckten Dosen etc.
Dafür wurden seinerseits sogar Künstler engagiert und das Wort Cakes wurde extra neu erfunden. Das konnte hier keiner aussprechen somit entstand das Wort Keks welches auch in den Duden gelangte. 
Das Museum befindet sich Visa-vis von Schloss  Charlottenburg, welches ja auch mit Hannover verbandelt ist. Dort wohnte die Sophie Charlotte,  die Tochter unserer Sophie, die die Herrenhäuser Gärten angelegt hat.
Nach soviel Kultur hatten wir Hunger heute sollte es das zweite delikate Ost-Produkt sein. Die Grilletta - der Hamburger der DDR auf Grund der Mangelwirtschaft auch nur in Berlin und Rostock zu bekommen.
Also nur für einem sehr kleinen Teil der Menschen des Arbeiter- und Bauernstaates.

Die Griletta gibt es am S- und U-Bahnhof Lichtenberg an der Frankfurter Allee243  bei  Hound Dog.
Der exDDR-Burger war klasse - kein pappiges labberiges Brot wie bei großen amerikanischen Fastfood-Ketten.
Er wurde frisch zubereitet und hat im Mund geknuspert und geknackt - sehr zu empfehlen.

Jetzt waren wir etwas schwerfällig und wollten uns noch etwas ausruhen vor dem Highlight des Tages - sogar unserer gesamten Reise.

Wir hauten uns noch eine Stunde aufs Ohr, dann kamen schon die ersten Freunde von Wolfgang wir tranken Sekt und begaben uns Richtung S-Bahnhof Bornholmer Straße um das Jubiläum 25 Jahre Mauerfall mitzuerleben.

Ab 19:00 Uhr sollen die Ballons auf den Lichtstehlen gen Himmel verabschiedet werden als Symbol für die Auflösung der Mauer.

Es war rammelvoll - ganz Berlin scheint auf den Beinen zu sein. Wir schafften es bis zur Brücke bei Wolfgang danach ging nichts mehr.

Wir stellten uns an ein geparktes Auto - dort war nicht so ein Gedrängel und verfolgten das Schauspiel. Es war eine tolle Atmosphäre bis auf 2 Spinner die Stress machen wollten. Die Ballons stiegen an unserer Stelle gegen 19:45 Uhr auf. Los ging es am Brandenburger Tor und dann in 2 Richtungen. Die Leute applaudierten als es so weit war. Kurz darauf gab es an der benachbarten Brücke S-Bahnhof Bornholmer Straße noch ein Feuerwerk. Hier hatte vor 25 Jahren alles angefangen. Damals strömten an dieser Stelle die Leute zur Mauer um die andere Seite Berlins zu sehen. 

Nach der Aktion mit den Ballons gingen die Leute so langsam nach Hause. Dieses mal war aber die Richtung der Menschen gen Ost-Berlin so ändern sich die Zeiten.

Abstrus war, dass auf der Brücke gingen bei den geparkten Autos überall die Lichter und Motoren an. Sie hatten nicht freiwillig geparkt, denn die Stadt Berlin hatte zur Feier die Straße/Brücke nicht gesperrt. Nachdem immer mehr Menschen dort ankamen war die Straße blockiert und die Autos hingen fest.  Auch wie damals.

Anschließend sind wir zurück zu Wolfgang und haben uns noch ins Nachtleben gestürzt.




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