Mittwoch, 16. Juli 2014

Andreas eine Woche in London - Tag 3: Brighton

Mittwoch der 16/07/2014

Wir waren zwar gerade erst am Meer in Sitges und ich wollte den Jungs mal Brighton zeigen, weil es ein schöner Ort ist und wir ja 7 Tage in London sind und ein Tag Break Out ganz gut tut.

Wir sind mit der Bus Linie 21 von Newington Green bis London Bridge gefahren, da wir etwas von der Stadt sehen wollten und auch direkt dorthin fahren konnten ohne umzusteigen.

Es hat sich viel verändert durch die City Maut (die recht teuer ist) sind die Straßen einigermaßen leer, aber dennoch ist es eine lange Fahrt, da mittlerweile auf den Straßen ein Tempolimit von 20 Miles per Hour eingeführt wurde das sind 32,2 km/h was uns schon die ganzen Tage davor aufgefallen ist. London ist im Umbruch - fast an jeder Ecke im Zentrum wird gebaut. Ganze Blöcke werden abgerissen und durch neue moderne stylische Gebäude ersetzt. Allein seit dem letzen Besuch vor 2 Jahren sind 3 neue Wolkenkratzer entstanden.

Am Bahnhof angekommen hieß es Ticket ziehen. Hier stehen jede Menge Automaten. Mir blieb in Erinnerung, dass es günstiger ist, wenn man an einem Tag hin und zurück fährt. Der Automat zeigte 30 Pfund an! *Schluck* Das kam mir sehr teuer vor.
Irgendein Personal lief dann aber doch rum und wir fragten ob das auch günstiger geht. Er meinte wir müssten eine spezielle Eisenbahngesellschaft FCC auswählen und dürften auch nur mit dieser fahren Das taten wir dann auch und bekamen das Ticket für den halben Preis - ein 15 Pfund Day Ticket.
Zum Verständnis: In England hat man die Privatisierung formvollendet! Es gibt unzählige Eisenbahngesellschaften und selbst die Busse in London werden von Franzosen, Holländer etc betrieben.
Da mus man erst mal durchsteigen!!! Der dumme Tourist hätte wohl 30 Pfund bezahlt und sich ergeben. Wobei das ist so unterschiedlich und kompliziert, vor allem bei der Eisenbahn, dass wohl auch viel Engländer schwer durchsteigen.


Die Zug war brechend voll, da er auch den Gatewick AirPort bedient und die freien Plätze waren durch allerlei Taschen blokiert. Die brauchen wohl auch einen Sitzplatz - das ist genauso wie in Deutschland. Ich bat dann mit Nachdruck um Platz zu machen - so saßen wir dann doch auf einmal zu dritt, wo vorher alles blokiert war.

Die Fahrt ging sehr schnell London - Brighton eine Stunde.



Zuerst ging es ins Hannover-Viertel (hier Hanover geschrieben). Dort gibt es gleich 5 Straßen die nach unserer Stadt benannt wurden.



Weiter durch einen Grünzug der schön anzuschauen war mit tollen Blumenbeeten, Skater-Anlagen, Wasserspielen für Kinder und Brunnen, ging es dann zum Meer.

Das Wasser hatte gerade Flut und es waren auch viele baden. Dann ging es über den historischen Brighton Peer der 1905 eröffnet wurde. Von Historie ist außer den Gebäuden nicht viel übrig. Es ist nun ein Konsumtempel mit allerlei Kitsch, Fressbuden, Spielautomaten und Karussells.






Jetzt ging es zum Höhepunkt - zum König von Hannover. Das ist auch der Grund für die vielen Hanover Straßen.

Georg der IV. hatte sich hier ein Lustschloss bauen lassen und besagter König kam aus dem Hause Hannover.

Das Lustschloss wurde von außen im indischen Stil gebaut und innen kommplet Chinesisch eingerichtet. So wie seine Vorstellung war, denn besucht hatte er die Länder nicht.



Lustschloss in sofern: Er liebte es Partys zu feiern es gab Essen mit 100 verschiedenen Gerichten - mehrer Gänge wurden gleichzeitig serviert. Er führte auch eine neue Tischordnung ein. Früher saßen sich Männer und Frauen gegenüber. Jetzt sitzt man nebeneinander, damit man sich näher kommen konnte. Seine Mätressen saßen in seiner Nähe, da er mit seiner Frau nicht mehr sprach nachdem die Ihm sein Kind geboren hatte.

Er liebte es lange Partys zu machen meist bis zum morgen und schlief dann den halben Tag.

Er war sehr unbeliebt da es dem normalen Menschen sehr schlecht ging und er in Verschwendungssucht lebte.

Überhaupt das Anwesen war ursprünglich ein kleiner Pavillion. Sein Schatzmeister meinte damals schon, er ist Untertan der Einrichter, Dekorierer, Möbelbauer etc. Das interessierte ihn aber nicht. Er baute sich einfach diesen riesigen Kasten. Das Parlament erlas ihm einen Teil seiner Schulden und stockte gleich sein Gehalt auf.

Nach der Zwangsheirat mit seiner ungeliebten Frau, die er nur durch ein Bild zuvor sah, gab es noch einmal einen Schuldenerlass, denn schließlich musste die Thronfolge gesichert sein.  

Er feierte und feierte bis er so fett war, dass es kaum noch laufen konnte und an Fettsucht starb.

Nach soviel deutscher Geschichte und Kultur, sollte es mal wieder etwas Englisches sein und zwar etwas sehr typisches und populäres: Fish and Chips.
Sau-lecker! Die Chips ist man hier mit Essig statt Mayo und als Beilage gab es Erbsenpüree.



Anschließend haben wir uns im Supermarkt mit Bier versorgen wollen um zurück zum Strand zu gehen. Überraschenderweise entdeckten wir San Miquel welches wir schon zuvor in Spanien konsumiert hatten.

Es war mittlerweile Ebbe. Das Wasser war so tief gesunken, das wir ganz erstaunt waren. Wir recherchierten, dass die Tiede hier 7 Meter ausmachen - das ist schon gewaltig.  
Es war kurz vorm Sonnenuntergang und ziemlich frisch geworden, dennoch badeten noch einige Leute. Wir sind mal zum Wasser runter und hatten die Hand reingesteckt. Es war überraschend warm - das liegt wohl am Golfstrom, der hier vorbeifliesst.
Zwei Engländerinnen - eine ziemlich dick und die andere volltrunken (Englisches Klischee a lá Little Britten) kamen aus dem Wasser und sprachen uns an und wollten sich mit uns unterhalten und ob wir nicht auch schwimmen wollten. Das Wasser hat über 20 Grad meinten sie.
Wir lehnten ab, hatten aber eine tolle Konservativen. Mit den Beiden hätte man gut abfeiern können glaube ich. Die haben trotz aller Vorurteile gefetzt.

Mit spanischen Bier am englischen Strand. Sehr konfus! Wir sprechen hier gerade eh alle Sprachen durcheinander.



Danach sind wir noch ins Pub und mit dem letzten Zug um 23:37 Uhr zurück nach London gefahren.

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