Mittwoch, 8. Juni 2011

Andreas in... Newcastle upon Tyne - Eine echte Zeitreise!

Mittwoch 08.06.2011

Ich bin dann gestern mit Umsteigen in Chesterfield nach 3 Stunden in Sheffield angekommen - normalerweise dauert es mit dem Zug nur 50 Minuten. Chesterfield ist häßlich wie die Nacht und das einzige Wahrzeichen, was es da wohl gibt, ist ein schiefer Kirchturm.


Es war schon dunkel als ich zurück in Sheffield war und ich entschloss mich, etwas durch die Stadt zu laufen - eine sehr gute Entscheidung. Alles war bestens in Szene gesetzt und in den unterschiedlichsten Farben beleuchtet. Ein toller Anblick - das hätte ich auch gern in Hannover! Die Beleuchtung änderte auch ständig die Farbe.

Auf zur nächsten Tour nach Newcastle upon Tyne. Was soviel bedeutet wie Neues Schloß am Fluß Tyne. Wenn ich im Zug unterwegs bin, informiere ich mich in meinen Reiseführern, was es tolles oder auch nicht tolles zu sehen gibt. Dabei stieß ich auf ein Freilichtmuseum 20 km außerhalb der Stadt. (Beamish Open Air Museum). Das hörte sich ganz gut an und für Newcastle hatte ich auch nur 3 Punkte auf dem Plan. Nachdem ich angekommen bin war ich gleich wieder wech. Als ich nach 50 Minuten mit dem Bus das Ziel erreicht hatte, war ich im wahrsten Sinne hin und wech. In dem Freilichtmuseum wird das Familien- und Arbeitsleben in der Zeit vor dem 1. Weltkrieg dargestellt. Auf einem ehemaligen Bergwerk, welches über 100 Jahre in Betrieb war, kann man sich die Zeche anschauen und es fahren alte Dampfloks, Doppelstockbusse, Kohlezüge und Straßenbahnen aus jener Zeit durch die Gegend und alles kann benutzt werden. Es wurde ein ganzer Straßenzug mit Bank, Geschäften, Pub, Autowerkstadt, Druckerei und vielem mehr aufgebaut. Alles Original. Die Häuser wurden woanders abgetragen und hier wieder aufgebaut und mit originalen Gegenständen eingerichtet. Es gibt eine Zahnarztpraxis, Anwaltskanzlei, einen Bauerhof mit Tieren, einen alten Bahnhof, eine Schule, eine Kirche - halt ein richtiges Dorf. Die Menschen, die dort arbeiten, tragen die Kostüme von damals. Es brennt überall Feuer in den Öfen und es wird demonstriert, wie das Handwerk früher funktionierte. Und es wird gebacken - überall riecht es nach Feuer oder Bauernhof.
Das ist das tollste Museum, was ich jemals gesehen hatte. Laut der Sunday Times gehört es zu den 12 coolsten Museen Weltweit. Das mit mein absoluter Top-Tipp!















Ich hätte noch Stunden in dem Museum bleiben können! Es war eine tolle Zeitreise aber leider war Feierabend. Die 16£ Eintritt hatten sich definitiv gelohnt. Also zurück nach Newcastle. Die Stadt hat 259.000 Einwohner und lebte vom Kohlebergbau und der Stahl- und Schiffsbauindustrie. Der berühmteste Bürger der Stadt war Charles Earl Gray - er brachte die
nach ihm benannte Teemischung von Indien nach England mit. Er war sogar Premierminister und ihm zu Ehren hat man eine 41 Meter hohe Säule in die Stadt gesetzt. Sehr Sehenswert sind die Brücken über den Tyne Fluß und für ein Erinnerungsfoto auch das Castle, mehr aber auch nicht.




In Newcastle gibt es eine Metro. Na ja, ich würde es nicht so nennen. Sie hat Strom von oben und fährt bei einer Gesamtlänge von 77,5 km alleine 45 km auf ehemaligen Eisenbahngleisen und nur 6.1 km im Tunnel. Es gibt 2 Linien die Grüne und die Orangene mit 60 Stationen, wovon gerade mal 6 U-Bahn-Stationen sind. Zum Vergleich Hannover hat 19. Über 12 Stationen Länge teilen sich die beiden Linien die Gleiße. Es wird tagsüber im 12 Minutentakt mit 2 Wagenzügen gefahren. Die Höchstgeschwindigkeit ist 80 km/h. Eine Besonderheit gibt es dann doch bei der Newcastle Metro: die Orangene Linie fährt eine Schleife und dadurch durchfährt der Zug 2 mal auf einer Tour die gleiche Station (Monument), wenngleich auf unterschiedlicher Ebene.







Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen