Dienstag, 7. Juni 2011

Andreas in... Nottingham oder "Aussteigen und Mitkommen!"

07. Juni 2011. Auf zu neuen Abenteuern und das wird auch eines! Heute gehts nach Nottingham. Nottingham hat 275.000 Einwohner und so richtig schön ist es dort auch nicht. Die Stadt war das einstige Zentrum der Tabakindustrie. Wenn man sich in diese Stadt verirrt, sollte man sich das Castle anschauen - das lohnt sich. Es ist auf einem Felsen errichtet und ist durchlöchert wie ein Schweizer Käse mit geheimen Gängen, die allerdings nicht zu besichtigen sind. Hier am Fuße des Berges ist "Ye Olde Trip to Jerusalem" aus dem Jahre 1189 - das älteste Witshaus des Landes!


Es ist richtig in den Felsen reingehauen und sehr urig verwinkelt und gemütlich. Der Name entstand durch Kreuzzüge im 12 und 13 Jh. Sehenswert ist auch der Old Market Square ein Platz im Zentrum der Stadt, die Universität in einem Park und die "Wollaton Hall" - diese beherbergt das Naturhistorische Museum.

Hier in den Wäldern waltete und wilderte auch Robin Hood. Er ist mit einer Statue bedacht.
























Auch wenn jetzt für manche der unspektakulere Nahverkehr kommt, bitte zuende lesen!

Nottingham hat doch tatsächlich eine Straßenbahnlinie mit einer Länge von 14 km und 23 Haltestellen. In Betrieb ging die Strecke 2004 und zurzeit sind zwei neue Linien geplant. Die Züge kommen von Bombardier und sind 2.40 Meter breit, 33 Meter lang und verkehren tagsüber im 10-Minutentakt. Durch 2 Endpunkte an einem Ende hat man einen 5 Minutentakt. Das Tagesticket Bahn/Bus kostet 3.40 £. Auf dem Tacho waren wieder km angegeben. Außerhalb nutzten wir eine alte Eisenbahnstrecke und fuhren dann auch 80 km/h - soviel wie der Tacho hergab. Übrigens die Leute, die die ganze Zeit durch den Waggon hin und herrennen um die Fahrscheine zu verkaufen oder Mehrtageskarten zu kontrollieren, fahren auch die Bahn. Zuerst wird eine Runde gefahren und dann eine Runde konntroliert und verkauft. Ich hatte den Fahrausweisverkäufer angesprochen und mich mit ihm unterhalten. Dann sagte er Aussteigen und Mitkommen. Er hat mich dann zum Betriebshof mitgenommen und ich sollte mir eine Warnweste anziehen und dann gab es eine VIP Führung durch den kommpleten Betriebshof inkl. Leitstelle! Der Typ war super nett und locker drauf und lobte mich für mein gutes englisch! Ich bin da anderer Ansicht, wobei ich hab den ganzen technischen Schnickschnack gut verstanden. Der Kollege arbeitet seit 8 Jahren da und verdient netto ca. 1250 Euro.





Nun aber zurück nach Sheffield. Es ist schon 19:30 Uhr und ich wollte eigentlich schon zurück sein. Am Bahnhof angekommen waren tausende Menschen auf der Straße. Ich wunderte mich -
auf dem Bahnsteig dagegen war ich alleine! Auf der Anzeige waren alle Züge gestrichen - nichts geht mehr. Ab zur Info und gefragt, was los ist. Seit knapp 3 Stunden fährt kein Zug mehr - alle Signale sind ausgefallen und ich sollte den Ersatzbus nehmen. Das war ein Durcheinander! Erst sollte es der nächste Bus sein, es waren dann aber 4 bis es der Richtige war! Es hat auch nur eine Stunde gedauert bis der kam und der fuhr auch nicht nach Sheffield sondern nach Chesterfield... Das stand zwar nicht als Ziel auf dem Reiseplan, aber was soll's so - kommt man rum. In Chesterfield soll ich dann wieder in den Zug nach Sheffield steigen. Ich hoffe, dass da die Signale funktionieren. Ich sitze gerade im Bus und es ist 21:00 Uhr... mal sehen wann ich zurück bin.

Das Schönste an der Situation war, dass alle Menschen total ruhig und gelassen blieben. Kein Gemeckere, alle waren total entspannt. Das wünschte ich mir mal in Deutschland. Da gibt's ja manchmal bei 2 Minuten Verspätung schon dumme Sprüche.

Von meinem iPod gesendet

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