Samstag, 20. Februar 2016

Andreas allein unterwegs: Ein ungewöhnlicher Park

(Fotos folgen später)

Tag 2. Samstag, der 20. Februar 2016.

Nach der langen Party Nacht hieß es erst einmal ausschlafen.

Um 14:00 Uhr haben wir es dann doch mal geschafft die Wohnung zu verlassen.

Zuerst hatte es Riesenflocken geschneit - dass sah traumhaft aus.

Auf die City mit lauter Einkaufswütigen Samstags shoppen hatte ich keine Lust. Ich hatte in meinem 2 Büchern etwas von einem Park gelesen und das dieser die meist besuchte Sehenswürdigkeit sei.

Also ging es los mit der Tricken Nr. 12, welche bei ihm um die Ecke abfährt und sogleich als Touristenbahn im Reiseführer deklariert ist. Von dieser Linie aus soll man einen guten Überblick über Oslo haben und sie fährt an vielen Sehenswürdigkeiten vorbei. Das stimmt auch und ist allemal besser als die überteuerten Touristenbusse.

Die Bahn hält auch direkt vorm Park.
Der Frognerparken besteht aus verschieden Einheiten mit Bäumen aus verschiedenen Erdteilen und dem größten Rosengarten Norwegens. Hier befindet sich auch das Fusbalstadion in dem Norwegen 1910 sein erstes Länderspiel gegen Schweden bestritt und ein Freibad. Alles war zurzeit aber nicht zu benutzen - wir haben ja nun mal Winter.


Die Hauptattraktion ist allerdings der Teil im Park mit dem Namen Vigelandsparken. Auf einer 850 Meter langen Allee des Künstlers Gustav Vigeland befinden sich 212 aus Bronzegranit und Schmiedeeisen geschaffene Skulpturen. Mehr als eine Million Besucher kommen jährlich in den Park. Es ist die bekannteste Skulpturensammlung Nordeuropas.
Die Hauptattraktion ist der „Sinnatagen"
Der kleine wütende Junge und der 17 Meter hohe Monolith - dieser besteht aus 121 in Stein gemeißelten Figuren. Allein die Fertigstellung dauerte 14 Jahre. Alles entstand um die 20er-Jahre des letzten Jahrhunderts aus der Zeit des Art Deco. 
Die Figuren im Monolithen sehen aus, als ob sie eine Massen-Sex-Orgie veranstalten. Generell ist vieles sehr gewagt und sexistisch. Mal was ganz anderes als Gretchen auf dem Sofa.  

Ein klasse Park! Dank des Wetters (mittlerweile ging der Schnee in Regen über) war der Park nicht so voller Menschen.

Auf große Stadttour per Fuß hatten wir verständlicherweise auch keine Lust. Wir hatten ja eh ein 24 Stunden Ticket für 90 Kronen (9,45 Euro) gekauft. Also habe ich mir eine Tour überlegt, die die Trikken und T-bane (Tunnelbahn/U-Bahn) beinhaltet.

Die Trikken-Bahnen sind aus den 80er Jahren. Wenn man bedenkt, dass unsere grünen Bahnen in den 70 er Jahren gebaut wurden, sind sie ganz schon "Old School". Alles ist in die Jahre gekommen - der Fahrer sitzt offen und nicht hinter Glas.
Es dominiert die Farbe Braun und die Stoffsitze hatten auch schon bessere Tage hinter sich. Das neuere Model ist aus Italien und sieht noch schlimmer aus. Damit gibt es auch nur Probleme. Von außen sind die meisten der Züge stark verrostet und sie können auch nicht überall fahren. Man musste erstmal auf einzelnen Linien die Gleise verstärken als man sie bekommen hat,  da sie einfach zu schwer sind. Sie rumpeln durch die Gegend und sehen von innen auch nicht gerade innovativ aus, während die alten Bahnen überraschenderweise eine sehr ruhige Laufeigenschaft haben.,

Die T-Bahn Züge sind da doch schon moderner. In Oslo wurde auch der erste U-Bahn Tunnel Skandinaviens gebaut im Jahre 1928.

Was mir bei unserer Rundtour aufgefallen ist , es gibt hier überall Viertel aus der Gründerzeit mit tollen Gebäuden mit Erkern und Balkonen mit Schmiedeeisen.  Alles Schick und gepflegt mit vielen kleinen Plätzen und Parks.

Als es anfing dunkel zu werden sind wir zurück nach Hause. Wir haben einen anderen weg gewählt als zuvor. Wir standen auf einmal in einer Siedlung, die nur aus Holzhäusern bestand. Ich hatte das Gefühl irgendwo in einer Kleinstadt im nichts in Norwegen zu sein und nicht mehr in Oslo. Alles ein bischen wie im Pippi langstrumpf (Pippi Langstrømpe) Wunderland.  Eine tolle Zeitreise.

Am Ende der Holzhaussiedlung beginnen wieder die Häuser aus der Gründerzeit wo er wohnt.
Ein spannendes Verhältnis zwischen den verschieden Epochen. Jetzt winkte uns auch die Sonne zu.

Ein perfekter Abschluss für den Tag. Nicht ganz. Ich wurde bekocht. Es gab das traditionelle Weihnachtsessen Pinnekjøtt welches hier am heiligen Abend und nicht an 25. Dezember verzehrt wird.

Es waren gepöckelte Lammrippchen welche zuvor 16 Stunden in Wasser gelagert werden. Anschließend werden sie 2 Stunden gedünstet. Dazu gab es Kålrabi, welches bei uns Rübe ist und natürlich Kartoffeln.

Ich bin ja nicht so ein großer Freund von am Knochen rumknappern und Rippchen vom Lamm sind bei uns ja auch nicht so verbreitet. Der Geschmack war aber einzigartig und spitze.

Heute gab es Bier vom Supermarkt. Ich hatte 3 Sechserpacks gesponsert und habe torfinn gebeten nach dem billigsten Bier zu fragen. Bare Øl ist hier nicht fürs Auto so nennt man hier das Bier.  Das machte 376,20 Kronen und kostete 39,50 Euro macht pro Dose ca 2,20 Euro für nen halben Liter.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen