Sonntag, 21. Februar 2016

Andreas allein in Oslo: 1000 Jahre Geschichte



Tag 3. Sonntag, der 21. Februar 2016.

Und täglich grüßt das Murmeltier.
Irgendwie habe ich in diesem Urlaub eine andere Zeitrechnung.
Die Tour startete wieder um 14:00 Uhr

Zuerst ging es durch den botanischen Garten. Der lag auf dem Weg und ist gerade mal 2 Minuten von meiner Unterkunft entfernt. Es gibt einige Gewächshäuser und Museums. Am Interessantesten soll das Naturhistorik-Museum sein. Dort wohnt Ida - 
der erste nachgewiesene Primat. Ida lebte vor 45 Millionen Jahren. Ida soll das fehlende Glied in der Entwicklung vom Mensch zum Tier sein.
Hier ist ein Link wo das angezweifelt wird - aber interessant ist es allemal: http://www.praehistorische-archaeologie.de/blog/eintrag/datum/2009/05/20/47-millionen-jahre-altes-fossil/

Ida schaue ich mir das nächste mal an. Auf Museum habe ich keine Lust ich wollte lieber laufen und die Stadt zu Fuß erkunden um möglichst viel zu sehen und der botanische Garten ist im Sommer weit spannender als jetzt.

Direkt am Park war ein Riesengerüst aufgebaut wie eine riesige Ski Schanze. Die X-Games finden hier statt. Eine Art alternative Olympiade. Schon Klasse, dass man dafür sehr viel Geld in die Hand nimmt.


Auch das weltberühmte Munchmuseet. Der Schrei von Edvard ist wohl jedem ein Begriff grenzt an den botanischen Garten.

Nun verlassen wir Grünerløkka und kommen nach Grønland - die Welt ist doch so klein :-))).

Das Viertel wird auch Little Karachi genannt, weil hier sehr viele Migranten - leben die meisten aus Pakistan. Hier gibt es alles mögliche Exotische zu kaufen.

In der Straße Hollendergata gibt es ein Haus von einer wichtigen Person der deutschen Geschichte. Diese Geschichte wiederum kennen wohl die wenigsten von uns.
Es handelt sich um den Friedensnobelpreisträger Herbert Ernst Karl Frahm.
Ich denke mal keiner hat eine Ahnung. Er floh vor den Nazis aus Deutschland und nahm den Namen Willy Brandt an. Hey jetzt rollen die Groschen... unser ehemaliger Bundeskanzler.  Das war mal interessant zu erfahren.
Kurz bevor wir den Stadtteil verlassen haben, gab es einen kleinen abgeschieden, sehr schönen Platz mit einer norwegischen Spezialität: Waffeln! Das Besondere: Man kann eine Genehmigung beantragen dann öffnet man in seiner Privatwohnung ein Fenster und verkauft sie von dort.
Ich fragte Torfinn nach einer traditionellen Art und bekam eine Waffel mit Marmelade und einer Scheibe braunem Käse sehr ungewöhnlich aber nicht minder lecker.




Gleich hinter Grønland befindet sich Gamlebyen - das ursprüngliche Herz der Stadt. Vom Jahr 1000 bis zum großen Brand im Jahre 1624. Gamle heist hier wie auch in Schweden Altstadt. Wenn man böse ist würde man alt mit gammelig übersetzten.

Hier lebten seinerzeit gerade mal 3000 Menschen es gab aber 6 Kirchen und 3 Klöster. Einige Überreste sind bis heute zu sehen.

Vergangenheit und Gegenwart können so dicht sein. Direkt neben dem ältesten Teil der Stadt beginnt die Zukunft. Hier entsteht gerade die neue Visitenkarte der Stadt. Ein ehemaliges heruntergekommenes Hafenviertel soll das neue Tor zur Stadt werden. Einige markante Hochhäuser sind schon da.


Hier hat man richtig Geld in die Hand genommen und die Architekten konnten sich austoben. Anders als bei unserem Baudirektor in Hannover mit seinem Einheitsbrei sind hier klasse architektonische Akzente gesetzt worden. Sehr spannend und es gibt viele Details zu entdecken. Hier wird auch gerade das neue Munch Museum gebaut.

Das Highlight ist jedoch Den Norske Opera&Ballet - das Opernhaus. Der Stolz der Osloer. Es wurde 2008 eingeweiht und wird von den einheimischen „Eisberg" genannt da, es wie ein Eisberg aus dem Oslofjord auftaucht. Man kann das schräg zum Wasser absteigende Marmordach besteigen und hat von hier einen tollen Überblick über die Innenstadt ohne dafür Geld zu bezahlen. Mein Insider Tip!  Es war auch gerade Sonnenuntergang ein perfekter Abschluss für diesen Tag im Zentrum der Stadt.

Jetzt habe ich mein Touristik Buch eingepackt und mich von Torfinn nach Hause leiten lassen. Wir waren so im „move“, dass wir keine Bahnen nutzen wollten und nach Hause gelaufen sind. Einmal quer durch die Innenstadt. Dazu später mehr.

Kurz vor Schluß zeigte er mir noch etwas Besonderes: Am Flüsschen Akerselva gelegen befindet sich ein kleines Viertel mit unzähligen Backstein-Bauten und Schornsteinen. Hier befand sich seinerzeit zu beiden Seiten des Flusses das Industriezentrum der Stadt.  Alles ist voller Graffiti und sehr alternativ mit Clubs, wo Bands live spielen. Ein bisschen wie unser Faustgelande nur größer und mehr alte Gebäude.

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