Sonntag, 28. Februar 2016

Andreas allein unterwegs: Das zweite Auto wollte auch nicht mehr. Ich hatte meine Grenze gefunden.

Tag. 10 Sonntag, der 28/02/2015

Nach dem Frühstück (Pardon Mittag, denn wir hatten die 12 Uhr Zone bereits überschritten) kochten wir das Abendessen schon einmal vor. Erstmal gibt es Resteessen mit Wurstgulasch.
Anschließend wollten wir eine Wanderung zur Quelle von seinem Flus machen, der am Haus entlang fließt. Fließen tut da gerade nix, denn er ist eingefroren.
Die Quelle friert aber niemals ein. Es ist die stärkste in ganz Finnland und in einen Naturpark.

Um dort hinzukommen brauchten wir aber das Auto und das sagte bei mehr als Minus 30 Grad ebenfalls "nein". Diese Extremtemperaturen haben es veranlasst den Geist aufzugeben.

Also haben wir wieder improvisiert. Nach der Tour zur Quelle wollten wir in Visas Sommerhaus gleich in der Nähe um die Holzsauna in Betrieb zu nehmen. Diesen Punkt haben wir vorgezogen. Die Holzsauna ist die klassische Version. Durch das Verbrennen des Holzes hat man einen besonderen Geruch.

Das "Sommerhaus" sind eigentlich vier Häuser. Eins zum Wohnen, eins für die Gäste, eins ist die Sauna und das kleinste Häuschen ist ein Plumpsklo. Hier sieht es aus wie bei der Serie "Unsere kleine Farm".

Wie kommen wir mit all dem Krempel der benötigt wird da nun hin ?

Es gibt ja noch Fahrzeug Nr.3 - das Schneemobil oder auch elektrischer Schneeschlitten. Es sieht ein bisschen aus wie ein Jetski fürs Wasser. Das war interessant. Ich bin vorher noch niemals mit sowas gefahren. Im Ski-Urlaub zählt man für eine 30-Minuten Fahrt mit so einem Ding schon 50 Euro - hier ist es kostenlos. Ziemlich jeder hat hier so ein Fahrzeug. Der Tacho ging bis 200 km/h. Das schafft es nicht, aber weit über 100 km/h schon. Das machte mir Sorgen, aber Visa sagte, dass er nicht so schnell fährt.

Mangels Sitzplätzen wurde zuerst der Torfinn in die Hansa Bar gebracht. Dann wurde ich abgeholt um das Holz für die Sauna im Haus abzuladen und danach wurde ich auch in die Hansa Bar gebracht.
Auf dem Weg zum Grundstück auf einer eigenen Strecke für Schneemobile passierten wir eine Reentier-Herde. Schon cool sowas direkt in freier Wildbahn vor der Nase zu haben! Sie sind auch nicht schreckhaft - eher gemütlich und lassen sich nicht aus der Ruhe bringen.

Wir tranken in der Bar Kakao mit Rum. Das kostete auch "nur" 25 Euro für uns Drei! Alkohol in Skandinavien ist halt so eine Sache. Einen Tag vorher hatte ich die Idee eine Flasche Jägermeister zu kaufen, den  es hier nur in speziellen Alkoholläden gibt. 1 Liter Jägermeister für 40 Euro - da bekomme ich ja hier 3 Flaschen für das Geld.

Nach dem Getränk und der "Täglich grüßt das Murmeltier"-Toilette wurde zuerst ich zum Cottage gebracht. Dieser Tag war der Erste, wo mir kalt war und meine Hände froren durch die Fahrt im Schneemobil.

Ich hatte mich angeboten als Erster dorthin gebracht zu werden um die Sauna anzuheizen.

Bei Minus 26 Grad musste ich nun da durch. Bevor ich irgendetwas tat hatte ich das Gefühl, die Finger sind durchgefroren und brechen ab.

Erst Papier mit Streichhölzern anzünden. Die Feuerzeuge versagen hier alle bei den Temperaturen, deshalb liegen überall in den Bars und Geschäften Streichhölzer rum. Nach dem 4. Versuch brannte das Papier endlich! Der Sack mit dem Holz war aber noch zu. Ich bekam ihn mit meinen gefrorenen Fingern nicht auf, also habe ich brennendes Papier genommen und das Plastik der Verpackung angezündet. Jetzt konnte ich endlich das Holz in den Ofen packen.Ich spürte meine Hände nicht mehr. Erstmal in die Hosentasche und später ans Ofenrohr. Jetzt brauchten wir noch Eimerweise Schnee um den Wassertank zu befüllen. Wir wollten ja eine Dampfsauna haben!

Bei 5 Eimern Schnee bekommt man nicht mal einen Liter als Wasser zurück.

Mittlerweile kamen auch die Jungs und wir wärmten uns mit steigender Lufttemperatur in der kleinen Sauna auf.

Irgendwann hatten wir dann knapp 100 Grad und Spaß. Wahnsinn ein Temperaturunterschied von über 125 Grad zwischen Drinnen und Draußen!

Wir hatten es uns mit Rum/Cola und Bier sehr gut gehen lassen. Innen schön aufgeheizt und außen schön abgekühlt. Nachdem wir fertig und gut drauf waren, ging es mit dem Schneemobil nach Hause.
Dieses mal gleich zu dritt - irgendwie passte es. Hier ist eh alles egal.

Ein perfekter Abschluss für unseren Lappland Urlaub. Hätte mir aber jemand vorher gesagt, wie hart es ist mit eingefrorenen Fingern die Sauna zu starten, dann hätte ich es wahrscheinlich sein lassen!

Jetzt hieß es nur noch die Tasche packen.
Morgen geht es zurück nach Oslo.

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