Sonntag, 4. Oktober 2015

Ein anderes London


Tag 2 Samstag 03/10/2015. 

Dank Peters Luxusbett haben wir sehr gut geschlummert.  

Wir haben mittags das Haus verlassen um zum berühmten Camden Market zu fahren. 

Dort ist unser Hemden-Dealer. Ein Skinhead Geschäft mit einem traditionellen Skinhead. 

Es gab eine tolle Auswahl an Hemden die um die 50 Pfund je Stück kosten sollten. Wir haben 3 gekauft und schauten nicht schlecht als die Rechnung kam - statt 150 £ haben wir lediglich 75 £ bezahlt. Das lag wohl daran das er uns wieder erkannte da wir ja jedes Jahr dort einkaufen und wir für ihn zur Community zählen. Ein fairer Deal. 

Camden Market steht ja in jedem Touristenführer und ist zum Essen und stöbern auch sehr zu empfehlen. 



Allerdings nicht am Wochenende, denn dann ist es der Wahnsinn. Brechend voll mit drängelnden genervten Touristen. 

Auf dem Weg dorthin sind wir ein Stück am Regent Kanal langgelaufen.  Zum Einen war es etwas ruhiger und zum Anderen eine Abkürzung. 

Nach unserer Shopping Tour hatten wir nicht wirklich ein Programm da wir in London mittlerweile fast alles kennen. 

Da wir uns jedes mal sagten "Laß uns doch einmal am Kanal entlanglaufen" machten wir das diesmal einfach. 




Der Kanal ist sehr schmal mit einigen Schleusen die von Hand betrieben werden.  Das ist schön anzuschauen genau wie die Boote aus ferner Zeit die darauf fahren. Das sind  kleine, schmale Kähne meist in Privatbesitz. Dort leben Menschen, die zum Teil einfach Aussteiger sind samt Kräutergarten auf dem Dach. Für die Industrielle Schifffahrt hat der Kanal allerdings  keine Bedeutung mehr.  Der Norden und Osten von London ist ja eher dadurch geprägt, dass es alles einfacher ist.  Ein bischen das Armenhaus von London.  Wir erwarteten alte Lagerhäuser und Industrieanlagen. So war es zumindest aus Erzählungen.  Aber London ist im Umbruch - das ist mir die letzten 2 Male schon aufgefallen. Überall in der Stadt und selbst hier werden einfach die alten Backsteinhäuser abgerissen und durch moderne Hochhäuser, die im Endeffekt dann doch langweilig sind, ersetzt. Ein Stück Geschichte wird unwiederbringlich zerstört. Das viel uns schon im berühmten Camden Markt auf.  Da wird alles umgebaut so das wir uns  kaum orientieren konnten.

Auch hier wird einfach alles kulturelle Gentrifiziert und die armen Leute werden in die Außenbezirke vertrieben, nur weil sich was schönes wie den Camden Market aufgebaut haben, was die reichen Londoner nun für sich beanspruchen. 

Kurz vor Ende unserer Kanaltour entdeckten wir ein Boot wo Café drauf stand. 
Eine kleine ältere sehr sehr nette farbige Dame schaute aus der Lucke und verkaufte Tee, Kaffee und Gebäck. 

Auf dem Deck standen genau 2 Stühle.  Wir fragten ob wir dort Platz nehmen dürfen. Das ist eigentlich nicht erlaubt.  Nur für Freunde und Familie sagte sie. "Macht mal  - aber seit vorsichtig". Wir fragten wie sie heißt - sie sagte Rose und wir antworteten "Dann sind wir jetzt eine Familie".




Wir sind anschließend nach Hause um unsere letzten Unterkünfte zu organisieren und hatten das nächste OK aus Edinburgh bekommen. Jetzt fehlt nur noch Blackpool - genau dazwischen. 

Anschließend sind wir ins Gay Village gefahren  um Pete zu treffen und ein paar Bier im Pub zu trinken. 

Pete ist echt der Hammer! Jeder kennt ihn und er kennt jeden. So waren wir schnell eingeschlossen in seine Gruppe und lernten eine Menge Leute kennen.



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