Dienstag, 13. Oktober 2015

Überall Postkarten


Sonntag, der 11.10.2015

Heute geht's durch Edinburgh. 

Wir hatten uns morgens noch mit unseren Lord unterhalten. Früher war er mal In der Priesterausbildung im Kloster und später Polizist. Er war im Einsatz als die Anschläge in London waren. Es gab eine Geiselnahme. Er bot an sich gegen die anderen Geiseln austauschen zu lassen. Das waren zum Teil Kinder die ihr Leben noch vor sich hatten. Die Geiselnehmer wollten sich nicht drauf einlassen erst als er meinte wenn er als Polizist als Geisel genommen wird wird am ehesten auf die Forderungen eingegangen, akzeptierten sie das. Bei der ganzen Anschlagsaktion hat er leider auf einem Ohr sein Hörvermögen verloren und wurde dienstunfähig. Der oberste Dienstherr der Polizeipräsident von London verlieh im die höchste Auszeichnung für Mut und Tapferkeit. 

Das war schon sehr bedrückend das so von einem Zeitzeugen in echt zu erfahren. 

Ich erwähnte ja gestern schon das man beim Bus passend zahlen muss. Es gibt kein Wechselgeld. Wir hatten 2 Tageskarten gekauft für je 4 Pfund und brav passend gezahlt. Das Geld schmeißt man in einen Schlitz. Daraufhin drückt der Fahrer 2 mal einen Knopf und bekommt ein Papierticket. 

Dieses labbrige Ticket wird immer wieder beim Einstieg vorgezeigt. Daraufhin wird ein anderer Knopf gedrückt. Das ist wohl sowas wie manuelle Fahrgastzählung. 

Die Einheimischen, die eine Dauerkarte besitzen, schieben ihren Ausweis durch einen Schlitz beim Fahrer und legen ihren Ausweis auf ein Lesegerät. Wenn es piept ist alles in Ordnung dann drückt der Busfahrer wieder den Knopf. 

Beim Einsteigen steht in großen Buchstaben beim Fahrer "Hier beginnt ihre Reise."

Außerdem gingt es  da noch ein großes Schild mit dem Hinweis "Wer sich asozial gegenüber dem Fahrer oder anderen Fahrgästen benimmt, wird immer mit der dafür fälligen Höchststrafe bestraft."

Was nicht gerade zur beschleunigten Fahrgastabfertigung und daraus resultierender flotter Fahrt beiträgt, ist, dass es nur eine Tür zum ein- und aussteigen gibt. Das kann schon einmal 3 Minuten dauern bis alle drin und draußen sind und die Fahrt fortgesetzt wird. 

Fast jeder Bus hat W-Lan einsteigen, auswählen und kostenfrei surfen. 

Was ebenfalls noch zu beachten ist: Wenn man eine Tageskarte gekauft hat, heißt das noch lange nicht, dass man in jeden Bus einsteigen darf. Es gibt nämlich 2 Busgesellschaften und die akzeptieren die Tickets nicht gegenseitig. 

Nun aber zu Edinburgh:

Überall wird die Britannia beworben, die man sich im Hafen anschauen kann. 

Wir sind mit dem Bus bis weit raus an den Hafen gefahren und haben dort auch gut gefrühstückt. Aber das Schiff hat uns nicht wirklich interessiert - wir haben es ja schon von außen gesehen dort. 

Es lohnt sich wirklich nur für Freaks - es ist teuer und halt nur ein Schiff. 



Für solche Attraktionen wird hier meist 15 Pfund verlangt - das ist die Hälfte von London - aber immer noch ne ganze Menge für das Gebotene. 

Zurück in die Stadt. 

Wir wollten uns einen ersten Überblick verschaffen und sind auf den Calton-Hill mit dem Nelson-Monument gestiegen. 



Edinburgh liegt im vulkanischen Gebiet an einem inaktiven Vulkan. Eine Lieblingsbeschäftigung scheint zu sein, diesen zu besteigen - sei es als Einheimischer als auch als Tourist.  Schaut man sich dieses Treiben vom nicht so hohen, aber trotzdem schönen Nelson-Aussichtspunkt an, wird man schnell an eine Ameisenstrasse erinnert. 


Der Ausblick vom Calton-Hill reicht allemal für einen wunderbaren Blick über die gesamte Stadt - vom Hafen bis zur Burg. 



Edinburgh unterteilt sich grob gesagt in die Neustadt und die Altstadt. 
Wir beginnen unten in der Altstadt - und damit meine ich auch unten. Wir laufen danach nämlich stetig die Straßen bis zur Burg hoch. Am Anfang liegt das Holyrood-Schloss. Dort wohnt die Queen, wenn sie in offizieller Angelegenheit nach Schottland reist und es ihr vom Parlament erlaubt wird. 



Das Parlament liegt gleich gegenüber. Ein sehr modernes Gebäude. Dort ist alles völlig durcheinander. 



In der Altstadt kann man schauen wohin mal will - überall gibt es kleine Gassen, Kirchen und tolle Häuser aus alter Zeit. Es geht überall hoch und runter. Jede Blickrichtung ist ein Postkartenmotiv. 
Natürlich gibt es deswegen auch in jedem Haus ein Souvenirladen oder eine Kneipe, Restaurant oder was Touristen sonst noch so lieben. Gerade Kilts gibt es hier für die Touristen an jeder Ecke. 

Auf dem Weg sollte man das Scottish National Museum besichtigen. Das ist kostenlos und es gibt dort viele interessante Ausstellungen. Uns hat am meisten die Naturabteilung und die industrielle Revolution in Schottland interessiert. 




Gleich daneben befindet sich die Gedenkstätte für "Greyfriars Bobby" am Eingang zu einem Friedhof. Bobby war ein Wachhund der Polizei und als sein Herrchen gestorben war, wachte er seine verbleibenden 14 Jahre am Grab. Ihm wurde dort eine Hundehütte aufgestellt und er wurde von den Einwohnern gefüttert. 

Nach Bobbys Tod durfte er zwar nicht auf dem Friedhof beerdigt werden - dafür aber gleich am Eingang nicht weit vom Herrchen entfernt. Dieser Ort ist seitdem eine Pilgerstätte  für Frauchens und Herrchens mit Ihren Hunden um der Treue und der Loyalität von Bobby zu gedenken. 



Die Burg haben wir uns erspart. Die ist riesig und man braucht bestimmt 3 Tage um alles gesehen zu haben. 



Wir sind dann um die Burg drumrumgelaufen um nach unten in die Neustadt zu kommen. Dabei hat meinen einen guten Blick auf die gesamte Anlage, die schon ungeheuer groß und massiv ist. 



Unten landet man in der Grünanlage "Princess-Street-Garden" von der man einen tollen Blick auf die gesamte Altstadt hat und der entlang der Princess-Strasse verläuft - dem Hauptboulevard der Stadt. 



In der Neustadt ist alles quadratisch, praktisch angelegt und vieles erinnert an die Regentenzeit des Hauses Hannover. 

Hier gibt es auch kleine Parks - die meisten sind hier den Einwohnern  vorbehalten - da man sie nur mit einem Schlüssel betreten kann.  




Zum Abendessen kosteten wir diesmal einheimische Nationalkost - genannt "Haggis". Schmeckt gut und erinnert uns an unseren heimischen Calenberger Pfannenschlag. 



Dann gab es noch ein Bier und dann ging es ab zum Lord nach Hause. 




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