Donnerstag, 9. April 2015

Auf nach Galizien

Mittwoch, der 08/04/2015

Um 6:30 Uhr hat uns unser Wecker aus dem Schlaf geweckt. Wir mussten früh aufstehen, weil wir einen frühen Zug nach Santiago de Compostella bekommen mussten.
Da wir den Camper nicht unbewacht auf unserem Platz zurücklassen wollten, hatten wir ja zuvor eine Autowerkstatt am Bahnhof zum Abstellen aufgetan. Dort mussten wir nun hinfahren und wir waren nicht ganz sicher, wie voll die Straßen sein werden und ob wir die gleiche enge Straße zurückfahren mussten. Der Weg im Navi war aber ein anderer und ganz gut befahrbar und die Straßen waren noch ganz leer. Hier ticken die Uhren anders - bis 8 Uhr war hier nix von Rushhour zu spüren. 

Zuerst ging es mit dem Zug nach Vigo in Spanien. Kurz nach der Grenze kam die spanische Polizei und wollte unsere Ausweise sehen.  Die haben sie gleich mitgenommen und sehr lange per Funk diskutiert. Es hat bestimmt 10 Minuten gedauert, dann war aber alles in Ordnung. 

Von Vigo wollten wir dann unseren Zug nach Santiago  und zurück buchen, hatten aber die gleichen Probleme wie in Porto. Eine Rückfahrt existierte nicht im Computer. Es wurde ein weiterer Angestellter herbeigerufen, der mit uns Englisch sprechen konnte. Generell fahren wohl Züge am Wochenende, aber im Moment weiß keiner wann, wo und wie? Wir erfuhren dann, dass am Samstag eine neue Hochgeschwindigkeitsstrecke in Betrieb genommen wird und der Fahrplan wohl erst kurzfristig zusammengebastelt wird. Also heißt es erstmal oneway nach Santiago und Samstag irgendwie zurück nach Vigo. Wir lassen uns überraschen. 

Unser Freund Ravier holte uns vom Bahnhof ab und erzählte uns, dass man solche Projekte meist kurz vor den bald anstehen Wahlen in Angriff nimmt um noch ein paar Stimmen zu erhaschen. Bei uns passiert sowas in der Regel zum Fahrplanwechsel im Dezember. 

Javier führte uns dann durch Santiago de Compostella, das Ziel der Pilger, die auf dem Jakobsweg entlanglaufen. Das Ziel der Pilger ist die Kathedrale hier. Javier machte mit uns eine Privatführung - er kennt sich super mit der Geschichte aus.  Er kann nicht nur die ganzen historischen Daten nennen, sondern auch Anekdoten hinter den Gesichten. Das ist sehr spannend zuzuhören. 


Er selber ist vor 20 Jahren aus dem Süden der Liebe wegen in die Stadt gekommen und Interessierte sich einfach dafür, in welcher Stadt er nun lebt. 

Wir haben bei unserer Führung auch viele Pilger gesehen, aber im Sommer ist die Stadt wohl brechend voll von Ihnen.  

In der Kathedrale soll der Apostel St. James begraben liegen - der einzig bekannte Ort eines Apostels neben St.Peter im Petersdom in Rom. Seine Statue ist über ein Treppe erreichbar und es gehört zur Pflicht eines Pilgers ihn zu umarmen. Im Sommer steht man dafür gut und gerne 5 Stunden an. Wir mussten nur 2 Minuten warten. 

Nach noch mehr Input haben wir uns in ein kleines Café am Park gesetzt und sind dann in deren Wohnung etwas ausserhalb gefahren.  Hier haben wir den Luxus eines eigenen Schlafzimmers samt Bad. Nach zehn Tagen notdürftiger Katzenwäsche on Tour Genossen wir den Luxus uns ausgiebig frisch zu machen!

Abend sind wir mit Javier und seinem Mann Ruben, die übrigens seit über 20 Jahres zusammenleben, essen gegangen. Das Restaurant ist bekannt für seine Fleischspezialitäten. Wir haben zu viert eine Platte für 2 Personen bestellt und bekamen eine heiße Pfanne auf den Tisch und jede Menge Fleisch auf einem Tablett zum selber braten. Dazu gab es nur ein paar Spanische Pommes und Salat - also ohne viel Chi-chi und Gedöns. Das Essen war ausgezeichnet und völlig ausreichend. Zu zweit hätten wir die gleiche Menge niemals geschafft! Javier meinte, dass so die galizische Küche funktioniert. Es gibt keine richtigen Gerichte, weil die Grundprodukte wie Fleisch und Fisch so gut sind, dass man nichts hinzufügen müsste. 




Nun wurde es Zeit fürs Bett. Diesmal ein richtiges Bett...

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