Donnerstag, 16. April 2015

Portwein in Porto?

Montag, der 13/04/2015

Andreas ging es erstmal wieder besser und nun wollten wir auch endlich mal eine Portweinverkostung mitmachen, wo hier doch sämtliche Portweinfirmen angesiedelt sind. 
Da wir uns ja auf der anderen Flussuferseite befinden, sind wir genau genommen nicht in Porto sondern in Vila Nova de Gaia. Und da hier auch der Portwein hergestellt wird, ist es genau genommen ein "Vila de Gaia-Wein". :-)
Ein Portwein darf sich übrigens nur so nennen, wenn er von hier kommt und die Herstellung nach genauen Vorgaben erfolgt. 

Nun lassen wir uns also hinabführen in die Lager von Offley (die Älteste von 1737) und lernen, wie Portwein hergestellt wird und welche verschiedenen Sorten es gibt und wie sie sich in der Herstellung unterscheiden. 
Gar nicht so unspannend.  


Eine kurze Zusammenfassung:
Portwein entsteht, wenn bei der Gärung der Trauben recht früh 77%es Weindestillat hinzugefügt wird. Damit wird der Gärungsprozess gestoppt, der ja sonst den Zucker zu Alkohol verarbeitet hätte. Damit bleibt der Zucker erhalten und der Alkoholpegel kann kontrolliert bei 20% gehalten werden. Je nachdem, wie lange er in Fässern oder in Flaschen reift, wie groß die Fässer sind und vieles mehr, bestimmt die Sorte, Farbe und Geschmack! Wieder was gelernt. 

Am Schluss probieren wir zwei Sorten Porto. Wir hätten auch 3,4 oder 5 probieren können, aber dann wären wir hackedicht für den Rest des Tages gewesen. 

Anschließend ging es wieder Bergauf zur Tramstation an der Brücke. Hier hat uns jeden Tag das "Teehaus" angestrahlt - zumindest nennt Andreas es immer so. 

Eigentlich heißt dieses Gebäude "Serra do Pilar" und ist ein Kloster. Man konnte es nur von außen besichtigen und nebenan war das Militär angesiedelt. 


Eine Terrasse gewährt uns einen vollständigen Blick über die Flusseite von Porto. 


So - nun rüber nach Porto. 
Hier wollten wir nun endlich ausgiebig mit der historischen Tram fahren und haben gleich ein Tagesticket für 8 Euro gekauft, anstatt für jede Fahrt 2,50 Euro zu bezahlen. Das Strassenbahnmuseum war im Preis ebenso enthalten. Los ging es mit der Linie 22 bis zum Carmoplatz um in die Linie 18 umzusteigen  an deren Endhaltestelle befindet sich das historische Strassenbahnmuseum. Da Montag war, hatte das Museum geschlossen. Also weiter mit der historischen Linie 1 bis zum Endpunkt am Atlantik. 

Mit der städtischen Buslinie 500 sind wir weiter am Strand entlanggefahren. Er ist quasi ein Touristenbus, weil er immer schön am Fluss und am Meer entlangfährt und sogar doppelstöckig ist. Hier braucht  dann auch jeder das normale Ticket. 

Am "Forte de S. Francisco" haben wir uns ans Meer gesetzt und uns die Sonne um den Arsch scheinen lassen. 

Schon cool ihn einer solchen Stadt zu leben und auch noch das Meer vor der Nase zu haben. 

Mit dem Bus 500 ging es dann zum Hafen von Porto, wo die Tramlinie A ihren Endpunkt hat. Hier hat Andreas die Tramfahrer ausgequetscht um wieder eine Menge Informationen über den Nahverkehr zu erhalten. 

Unser nächstes Ziel war der "Palácio de Cristal". Da die Stadt sehr hügelig ist, müssten wir eine Verbindung raussuchen, die oben an diesem Park hält um nicht wieder nur bergauf zu laufen. 

Der Park ist sehr schön angelegt mit einer großen Kuppel in der Mitte, in der wohl viele Veranstaltungen stattfinden. 


Hier gibt es Terrassengärten und kleine Seen mit Pfauen und Enten. 

Zurück in der Stadt wollte Andreas zum Abendessen endlich mal die Spezialität von Porto probieren "Franchesina".  Auf der Suche nach einer geeigneten Bar, die uns zusagt, trafen wir die Bedienung aus dem Café Lustiana. Porto ist halt ein Dorf :-)
Sie empfahl uns eine Bar in der Nähe. Trotz intensiver Suche und Befragung der Leute auf der Straße, haben wir den Laden aber nicht gefunden. 

Schließlich sind wir in einem Restaurant eingekehrt, da wir nun auch echt hungrig waren. Andreas bekam seine Franchesina - ein Toast mit allerlei Fleisch und Käse. Zudem mit viel Käse überbacken und mit einer speziellen, sehr würzigen Sosse übergossen. Obendrauf war noch ein Spiegelei. 


Das war sehr lecker, auch wenn es nicht unbedingt danach aussieht. 

Mit dem Sonnenuntergang ging es auch wieder Richtung Camper. 

Da es unser letzter Tag in Porto ist, gibt es unser Fazit über diese Stadt:

Porto ist eine coole, sehenswerte und empfehlenswerte Stadt. Die ganze Innenstadt hat einen morbiden Charme, der nicht so postkartenmässig hochgezüchtet ist. Sie legt einem allerdings nicht alles zu Füßen und macht es einem nicht immer leicht. Als Beispiel sei der Nahverkehr erwähnt. Ein Kombiticket gibt es nicht und das System ist sehr kompliziert. Und die Stadt ist sehr hügelig. Man braucht also Kondition. Durch unseren Camperparkplatz mussten wir jeden Tag schon 2,5 Kilometer laufen, um in die Stadt zu kommen. Zurück waren es dann wieder 2,5 Kilometer, so dass pro Tag schon einiges zusammengekommen ist. 

Die Besten Sonnenuntergänge hat man hier Ober- und Unterhalb der Dom Luís I Brücke. 

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